Hersteller verweist auf Bedienungsfehler Akkus des Acer-Notebook 700 halten nur zehn Minuten lang

03.11.1995

SAN MATEO (IDG) - In den USA hat Acer die Notebooks "Acernote 700" ausgeliefert, deren Nickel-Metallhydrid-Batterien nach einiger Zeit nur noch fuer zehn bis 45 Minuten ausreichend Strom liefern. Waehrend der Hersteller von einem Benutzerfehler ausgeht, tippen Marktbeobachter eher auf einen Defekt im Netzteil der Notebooks.

Kurz nach der Markteinfuehrung der Acernote-700-Modelle trafen bei Acer die ersten Beschwerden: Bei einigen Anwendern konnten die Akkus das Geraet nur noch kurz mit Strom versorgen, bei anderen liessen sich die Batterien ueberhaupt nicht mehr laden, wenn die Notebooks am Netz angeschlossen und eingeschaltet waren.

In einer ersten Stellungnahme fuehrte Olend King, Vice-President des Acer-Kundendienstes, die Probleme auf den Fehler der Anwender zurueck, die Batterien neu zu laden, ohne sie vorher vollstaendig zu entladen. Damit sinke die Speicherkapazitaet der Batteriezellen erheblich.

Diese Erklaerung scheint einigen Fachleuten aber nicht plausibel, da Acer Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren verwendet, bei denen dieser Speichereffekt relativ schwach ausfallen soll. "Die Ladekapazitaet reduziert sich bei allen Batterien im Laufe der Zeit", erklaerte Kimball Brown vom Marktforschungsinstitut Dataquest. "Es ist aber ausgeschlossen, dass Metallhydrid-Batterien statt zwei bis drei Stunden nur noch 15 Minuten Strom liefern koennen."

Bis das Problem geloest sei, bittet Acer alle Kunden, ihre Batterien jeden Monat drei Mal in Folge ganz zu leeren und anschliessend wieder voll aufzuladen. Hierzulande blieben die Anwender verschont: Laut Wulf Buescher, Pressesprecher der deutschen Acer-Niederlassung, wurden die Notebooks der Serie 700 in Deutschland nicht verkauft.