Hersteller und Anwender ziehen an einem Strang Konsortium entwirft Methoden fuer Client-Server-Entwicklung

22.07.1994

MUENCHEN (CW) - Britische Anbieter von Entwicklungswerkzeugen haben sich gemeinsam mit Kunden darangemacht, eine flexible Methode fuer das Management von Client-Server-Projekten zu erarbeiten. Ziel des Konsortiums Dynamic Systems Development Method (DSDM) ist es, den Einsatz neuester Entwicklungswerkzeuge zu ermoeglichen, ohne auf veraltete, proprietaere Methoden zurueckgreifen zu muessen.

Sollen umfassende Client-Server-Projekte realisiert werden, so fehlt es weniger an Tools und Techniken als an Verfahren fuer das Management der Entwicklungsvorhaben. An einer Loesung des Problems arbeitet nun das DSDM-Konsortium, dessen 40 Mitglieder sich zur Haelfte aus Vertretern von Softwarehaeusern - darunter Sapiens, Magic Software und Logica - und zur anderen Haelfte aus Mitarbeitern von Grossanwendern wie British Airways oder Allied Lyons zusammensetzen.

Wie die englische Fachzeitschrift "Infomatics" berichtet, stehen bei den Mitgliedern vor allem die traditionellen, nach dem Wasserfall-Modell vorgehenden Methoden SSADM und IE in der Kritik. Sie entspraechen nicht dem iterativen, prototyporientierten Ansatz, der sich mit neuesten Tools verfolgen lasse.

Heute wuerden modernere Werkzeuge vorwiegend auf Abteilungsebene eingesetzt, dort koennten kleine Teams ohne formale Management- Methoden zurechtkommen. Vorsicht herrsche dagegen bei groesseren Projekten vor, an denen viele, lokal voneinander entfernte Entwickler mitarbeiteten. Bisher nutzten diese Grupppen entweder Methoden alten Stils, oder Projekte wurden aufgrund der zu erwartenden Komplexitaet kurzerhand wieder verworfen.

Ziel des Konsortiums ist es daher, eine herstellerunabhaengige Methode zu entwickeln, die Anwendern die Implementierung umfassender Projekte mit vielkoepfigen Teams erlaubt. Die Beteiligten sollen dabei die wichtigsten marktgaengigen Tools nutzen koennen.

Ed Holt, Vice-President von Sapiens Europe und Chairman des Konsortiums, betont, es gehe nicht allein um Projekt-Management oder Methoden der schnellen Software-Erstellung. Ebenso wichtig sei es, einen prozessorientierten Blick auf den Entwicklungszyklus zu bekommen und Anwender staerker in das Design ihrer Anwendungen einzubinden. Das Gremium moechte sich europaweit ausdehnen. Kontakt kann ueber die Telefonnummer 00 44/233 66 10 03 aufgenommen werden.