Hersteller überfluten Markt mit unreifen WLAN-Produkten

21.03.2006
Nun reiht sich auch D-Link in den Anbieter-Reigen ein, die Kunden mit 802.11n-Draft-Geräten ködern.

Nichts dazugelernt haben einschlägige Hersteller aus dem Debakel um Pre-g-WLAN-Produkte im Jahr 2003. Damals hatten zahlreiche Produzenten in Erwartung der 54 Mbit/s schnellen WLAN-Spezifikation 802.11g Pre-Standard-Geräte auf den Markt geworfen und versprochen, diese könnten auf nachfolgende Seriengeräte aufgerüstet werden. Bei etlichen Geräten war später kein Upgrade möglich.

Dieses Spiel wiederholt sich jetzt im Vorfeld der für Anfang 2007 erwarteten Ratifizierung des 802.11n-Standards. Die neue Spezifikation soll im WLAN Übertragungsraten von bis zu 600 Mbit/s ermöglichen. Zahlreiche Unternehmen kündigen bereits Produkte an, die auf einem Arbeitsentwurf des kommenden Standards basieren und bewerben sie als "802.11n Draft Standard". Jüngstes Beispiel hierfür ist D-Link: Das Unternehmen will im Juni eine "komplette Produktserie des 802.11n Draft Standards" auf den Markt bringen, die "...den Weg in zukunftsorientierte Investitionen ebnen und so die Interoperabilität aller kabellosen Netzwerkprodukte langfristig garantieren".

Gegenüber der computerwoche erklärte aber ein Mitglied der IEEE-802.11n-Arbeitsgruppe, dass zum jetzigen Zeitpunkt niemand hundertprozentig garantieren könne, dass der 802.11n-Draft wirklich dem endgültigen Standard entspricht. Deshalb bleibt zu hoffen, dass die Kunden dazugelernt haben und um die 802.11n-Draft-Standard-Produkte einen Bogen machen. (hi)