OS auch für Fernseher und Spielekonsolen geeignet

Hersteller stehen Schlange für künftiges Java-Betriebssystem

07.06.1996

Das Konzept schlanker Internet-Clients scheint vielen Herstellern von Hard- und Software so attraktiv, daß sie sich nun scharenweise um Lizenzen für Java-OS bemühen. Der neu entstehende Markt um Internet-Geräte ist damit wohl noch nicht gesättigt: Die AT&T-Tochter Lucent berichtet ebenfalls über rege Nachfrage nach ihrem noch im Beta-Test befindlichen "Inferno".

Die Namen der Interessenten für Java-OS lesen sich wie ein "Who is who" der DV-Industrie: von Acer über Mitsubishi und Oracle bis Xerox beabsichtigen zahlreiche Hersteller Suns leichtgewichtiges Betriebssystem in Lizenz zu nehmen.

Laut Hersteller, der Sun-Tochter Javasoft, eignet sich Java-OS nicht nur für Internet-Terminals, sondern für alle möglichen Endgeräte wie Telefone, Fernseher oder Spielekonsolen. Technisch gesehen ist es ein Minimalsystem, das kaum mehr beinhaltet als Javas virtuelle Maschine. Sie ist zur Ausführung von Java-Applets notwendig. Erweiterungen in Richtung Benutzerschnittstellen und Arbeitsumgebungen überläßt Javasoft den Lizenznehmern und bietet dafür die Klassenbibliothek "Hot Java" an.

Bei Bedarf findet Java-OS in einem ROM Platz. Den Speicherbedarf beschreibt der Hersteller mit mindestens 512 KB ROM und 256 KB RAM. Ein Internet-PC mit voller Browserfähigkeit kommt demnach mit 3 MB ROM und 4 MB RAM aus.

Dem breiten Einsatzgebiet ensprechend läuft Java-OS auf CPUs von ARM, Intel, Sun und den Power-PC-Anbietern.