Mini-PCs für Büro und Wohnzimmer

Hersteller schrumpfen den Desktop

11.07.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

MSI macht Wind

Auch MSI hat einen kompakten Mini-Rechner in Arbeit. Nach seinem "Wind"-Mini-Notebook hat der Hersteller auch eine Desktop-Version angekündigt. Die Produktion des "Wind"-Mini-Desktop soll nach Herstellerangaben bereits angelaufen sein. Basis des Rechners sind Komponenten, die auch in der Notebook-Variante Verwendung finden. Herzstück des Mini-Desktop ist wie bei Asus die Atom-Prozessor-Plattform von Intel. Die CPU, die der Halbleiterriese eigentlich speziell für mobile Endgeräte entwickelt hat, ist mit 1,6 Gigahertz getaktet. Den Arbeitsspeicher bestückt MSI standardmäßig mit 1 GB, die maximale Ausbaustufe liegt bei 2 GB. Darüber hinaus bietet der Bonsai-Desktop eine Festplattenkapazität von bis zu 160 GB. Verbaut werden herkömmliche 3,5-Zoll-Laufwerke. Fest integriert sind außerdem ein WLAN-Modul sowie ein DVD-Laufwerk.

Auch MSI verknüpft mit dem Wind seine Mini-Desktop-Strategie eng mit der Marke der Kompakt-Notebooks.
Auch MSI verknüpft mit dem Wind seine Mini-Desktop-Strategie eng mit der Marke der Kompakt-Notebooks.

Der taiwanische Hersteller will mit den Rechnern sowohl professionelle Kunden als auch Endverbraucher ansprechen. Punkten soll der Wind-Desktop vor allem durch seine kompakte Größe, den geringen Stromverbrauch und den geräuscharmen Betrieb. Mit den Maßen 300 mal 260 mal 65 Millimeter sei der Mini-Desktop etwa um den Faktor drei kleiner als ein herkömmliches Desktop-Gehäuse, werben die MSI-Verantwortlichen für ihre jüngste Entwicklung. Der Strombedarf liegt laut Anbieter bei 35 Watt - traditionelle PCs würden dagegen bis zu 250 Watt schlucken, hieß es. Außerdem laufe der Wind-Rechner fast lautlos, da der Prozessor keinen aktiven Lüfter benötige. Mit dieser Technik empfehle sich der Mini-Desktop dem Hersteller zufolge für den Betreib im Büro wie auch im Wohnzimmer als Surf-Station oder Multimediazentrale.

MSI will die Wind-Rechner mit Windows XP ausliefern. Eine Business-Variante soll noch im Juli in Europa erhältlich sein. Die Consumer-Version soll im September folgen. Bei der Vorstellung der neuen Rechnerlinie nannten die Verantwortlichen einen Preis von 299 Dollar für den voll ausgestatteten Desktop sowie 199 Dollar für das Barebone-Modell, in dem Kunden Komponenten wie Arbeitsspeicher, Festplatte und DVD-Laufwerk selbst einbauen müssen. Wie viel die Mini-Desktops letztendlich in Deutschland kosten werden, steht noch nicht fest.