"SGI will mehr tun, als nur eine CD in eine Box zu stecken", erklärte der Technologiestratege des Unternehmens, Dave McAllister. "Wir wollen Teil der Open Source Community sein." SGI könne bei der Weiterentwicklung des Betriebssystems insbesondere sein Know-how hinsichtlich Skalierbarkeit und Performance einbringen. Auch die Erfahrungen mit der Anbindung von Linux- Umgebungen an Microsoft-Plattformen durch die Software "Samba" verbucht SGI als einen Vorteil für sich.
Als Beispiel für die seiner Meinung nach noch bestehenden Unzulänglichkeiten von Linux nannte McAllister gegenüber dem Nachrichtendienst "Computergram" die Clustering-Software "Beowulf". Hier könne SGI seine Erfahrungen mit hochskalierbaren Systemen unter dem eigenen Unix-Derivat "Irix" einbringen. Gleichwohl beeilte sich der Manager zu betonen, daß SGI keine proprietären Erweiterungen von Linux anstrebe.
Wie andere Unix-Anbieter, die neben dem eigenen Derivat auch Linux auf manchen ihrer Rechner offerieren wollen, hat sich SGI ein eigenes Marktsegment für das Freeware-OS definiert. Während Irix weiterhin vor allem im High-end für Technical-Computing- Anwendungen eingesetzt werden soll, komme Linux eher für "Low- cost-Server" in Frage. In jedem Fall möchte SGI für Linux die gleiche Supportqualität sicherstellen, die Kunden auch für Windows NT oder Irix erhielten. Nach den Worten McAllisters wird das Unternehmen zu diesem Zweck ein eigenes Team organisieren, das sich ausschließlich um Linux kümmern werde.