Bis 1995 verdoppelt sich das Marktvolumen

Hersteller: Kompensation im Software- und Servicegeschäft

11.01.1991

FRANKFURT (CW) - Nachdem das Geschäft mit der Hardware nur noch schleppend läuft, bemühen sich immer mehr traditionelle Anbieter darum, im Dienstleistungssektor Fuß zu fassen. Nicht ohne Grund, wie die neue Andersen-Consulting-Studie "Future Trends II" zeigt: Bis 1995 soll der internationale Markt für Software- und Professional-Services um jährlich 16 Prozent steigen.

Im vergangenen Jahr lag der Aufwand in diesem Bereich weltweit bei rund 48 Milliarden Dollar. Bis Mitte der 90er Jahre soll sich dieses Umsatzvolumen mehr als verdoppelt haben Andersen Consulting rechnet dann mit einem 100-Milliarden-Dollar-Markt. Etwa 40 Prozent dieser Summe werden 1995 laut Studie für Software-Dienstleistungen wie Beratung und Pflege ausgegeben. Die restlichen 60 Prozent entfallen auf sogenannte Professional-Services - dazu zählen Netzwerkbetreuung, Systemintegration, Sicherheitsberatung und Schulung.

Wird das Geschäft mit Software und Services derzeit noch von reinen Dienstleistungs-Unternehmen beherrscht, so bekommen diese Anbieter in den nächsten Jahren starke Konkurrenz. Hardwarehersteller wie Hewlett-Packard, NCR, Unisys, Siemens Nixdorf, Bull oder DEC müssen aufgrund der angespannten Situation am Hardwaremarkt zunehmend auf dieses Geschäft ausweichen. Derzeit erzielen diese Unternehmen etwa 21 Prozent ihrer Umsätze mit DV-Dienstleistungen. Bis 1995 dürfte dieser Anteil bei 34 Prozent liegen.

Von Serviceanbietern wird in den nächsten Jahren eine wesentlich höhere Flexibilität erwartet als bisher. Weil die Kunden künftig die Anzahl der in Anspruch genommenen Dienstleister reduzieren werden, müssen konkurrenzfähige Unternehmen laut Andersen Consulting eine möglichst breite und aufeinander abgestimmte Palette von Serviceleistungen bereithalten. Feste Bestandteile in deren Angebot werden Netzwerk-Management, Facilities Management, Systemintegration, Softwareberatung, Auftragsprogrammierung, Disaster-Recovery und Schulung sein.

Im gesamten Markt für High-Tech-Services spielen Software- und Professional-Services eine bedeutende Rolle: 1995 soll dieser Bereich etwa die Hälfte des 200-Milliarden-Dollar-Marktes umfassen. Die anderen 50 Prozent des Marktes für High-Tech-Services entfallen auf Informationsverarbeitung, Telekommunikation, Büroautomation sowie Medizin-, Industrie- und Unterhaltungselektronik.