Preisverfall und Asienkrise

Hersteller drosseln Investitionen bei Flüssigkristall-Displays

10.04.1998

Als Hauptgrund für die Sparpläne führen die Anbieter die fallenden Notebook-Preise und den daraus resultierenden Preisverfall bei Passiv-Matrix- und Dünnfilm-Transistor-(TFT-)Displays an, die vor allem in portablen Rechnern zum Einsatz kommen. Gleichzeitig geraten die japanischen Branchenriesen zunehmend durch Konkurrenten aus Südkorea unter Druck, die im Zuge der Asienkrise gezwungen sind, ihre Bildschirme zu Dumpingpreisen auf den Markt zu werfen, um Geld in die leeren Firmenkassen zu bringen.

"Die Lage ist ernst", erläuter- te ein Hitachi-Firmensprecher. "Wir werden unsere Investitionen 1998 reduzieren, können aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen, um wieviel.Wir rechnen noch."

Sharp, weltgrößter LCD-Produzent, wird seine Mittel in diesem Jahr auf 30 Milliarden Yen (230 Millionen Dollar) herunterfahren. Im vergangenen Jahr hatte der Anbieter noch 50 Milliarden Yen investiert.

Auch Toshiba plant eine Halbierung seiner Aufwendungen auf 15 Milliarden Yen. Gleichzeitig will man sich stärker auf kleinere Bildschirme spezialisieren, wie sie etwa im Mini-Notebook "Libretto" zum Einsatz kommen. Auf welches Niveau NEC seine Investitionen senken will (1997: 25 Milliarden Yen), steht nach Aussagen von Firmensprechern bislang noch nicht fest.