Vor allem für Unternehmen interessant

Hersteller arbeiten gemeinsam an schneller DSL-Variante

15.09.2000
SAN FRANZISKO (IDG) - Mehrere Anbieter haben gemeinsam die Full Service VDSL Group ins Leben gerufen. Ziel ist es, einen Standard für das Verfahren Very Fast Digital Subscriber Line (VDSL) festzuschreiben.

VDSL könnte sich als alternative Hochgeschwindigkeits-Zugangstechnologie vor allem für Unternehmen etablieren. Das Verfahren nutzt herkömmliche Kupferleitungen und bietet im symmetrischen Modus 26 Mbit/s pro Kanal. Im asymmetrischen Betrieb sind im Empfangskanal theoretisch sogar Übertragungsraten von 52 Mbit/s möglich. Zum Vergleich: Das derzeit an Popularität gewinnende ADSL bietet höchstens 8 Mbit/s.

Dabei exisitiert allerdings die Einschränkung, dass VDSL dieses Tempo nur über geringe Distanzen schafft: Um die volle Durchsatzrate zu erhalten, dürfen Modems nicht weiter als etwa 300 Meter von dem Switch einer Telefongesellschaft entfernt sein.

Aus diesem Grund erwarten Analysten wie Erik Keith von Current Analysis, dass das Verfahren zumindest in der Anfangsphase vor allem bei Geschäftskunden eingesetzt wird. Problematisch gestaltet sich derzeit aber noch die Interoperabilität von Geräten verschiedener Hersteller. Um hier Abhilfe zu schaffen, haben sich insgesamt dreißig Unternehmen aus dem TK-Umfeld - darunter Anbieter wie Lucent, Nortel und Motorola, aber auch Carrier wie Qwest und British Telecom - zur Full-Service-DSL-Group zusammengeschlossen. Sie wollen eine Spezifikation definieren, die technische Probleme beim Zusammenspiel beseitigt. Das könnte auch die Preise für das Equipment nach unten treiben. Doch selbst wenn die Standardisierungsbemühungen von Erfolg gekrönt sein sollten, so wird es wohl noch mindestens ein Jahr dauern, bis erste VDSL-Produkte erhältlich sind.