System-Management/Kommentar

Herkömmliche Arbeitsteilung hat ausgedient

17.12.1999

Der elektronische Handel krempelt die gesamte IT-Landschaft in den Unternehmen um. Wer E-Business und E-Commerce (oder wie auch immer das Kind genannt wird) ernst nimmt, der darf sich nicht darauf beschränken, seinem Unternehmen einen Web-Server mit vorinstalliertem virtuellen Kaufhaus zu spendieren. Die Internet-, Intranet- und Extranet-basierte Kommunikation mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden erfordert neue Denkansätze bei der Umsetzung von Geschäftsabläufen in eine elektronische Infrastruktur.

Die aktuelle Technik verlangt es, bestehende Geschäftsgrundsätze und -abläufe komplett in Frage zu stellen. Der Web-Surfer erwartet bei seinem Einkaufsbummel im Internet einen Mehrwert. Entweder muß das Produkt billiger sein oder kostenlos geliefert werden - im Idealfall beides. Vom PC aus möchte sich der Kunde informieren und beraten lassen, bevor er eine Order losschickt. Der Anonymität des Web-Einkaufs müssen die Anbieter einen hohen Servicegrad entgegensetzen.

Für die IT-Abteilungen entstehen damit neue Herausforderungen. Die Technik (und nicht nur die hauseigene) darf nicht streiken, denn das bedeutet Umsatzverlust. Sie muß leistungsfähig sein, denn Geschäftspartner läßt man nicht warten. Das heißt aber auch, daß die bislang gepflegte Arbeitsteilung nicht mehr sinnvoll ist. Wo sich Datenbankspezialisten nur um ihre Systeme, Netzexperten nur um funktionierende Kommunikation kümmern, sind die im E-Commerce-Umfeld erforderlichen kurzen Antwortzeiten und höchstmögliche Verfügbarkeit nicht möglich. Nur die IT-Organisationen, die disziplinübergreifend die Qualität ihrer Infrastruktur im Auge haben, können sich als Rückgrat der elektronischen Geschäftprozesse ihres Unternehmen bezeichnen.