Herausforderung Software-Management

30.07.1999

Von Markus Schnurpfeil*

Moderne Großunternehmen setzen heute eine Vielzahl von Softwareprodukten ein, die meist von verschiedenen Herstellern stammen und oft auch auf unterschiedlichen Plattformen laufen. Ein unternehmensweit einheitliches Softwarekonzept sowie eine zentrale Organisation und Kontrolle von Software-Installationen und -pflege sollen die System- und Datensicherheit erhöhen und das Unternehmen vor Verlusten durch Inkompatibilität, Virenbefall, den Gebrauch nicht lizenzierter Software oder unberechtigte Zugriffe schützen. Dabei ist es wichtig, zum einen den Zeit- und Personalaufwand, also die Prozeßkosten, zu begrenzen und zum anderen die Zeitverzögerung vom Absenden der Software bis zu ihrem Eingang auf dem Zielsystem (Latency) zu verringern.

Noch vor wenigen Jahren ließ sich die Software nur manuell verteilen: Jeder einzelne Arbeitsplatz mußte immer wieder von Hand eingerichtet und aktualisiert werden. Ein Schritt in Richtung Automatisierung war das Software-"Broadcasting", bei dem die auf einem System installierten und geprüften Programme zentral in Bibliotheken gelagert und von dort aus kopiert wurden.

Heutigen Ansprüchen an effektive Softwareverteilung genügt jedoch nur eine hochautomatisierte Verteilung. Sie muß die vorhandenen Systemkonfigurationen berücksichtigen und in der Lage sein, dem definierten Soll- mit dem festgestellten Ist-Zustand zu vergleichen, um dann von einem zentralen Punkt aus nur die jeweils benötigte "Softwaredifferenz" zu installieren beziehungsweise - nach erfolgter Rückmeldung - zu aktivieren.

Weder die Heterogenität noch eine Ausdehnung des Gesamtsystems dürfen das Software-Management vor eine unlösbare Aufgabe stellen. Zudem sollte sich die Verteilung jederzeit überwachen, vereinfachen und individuell anpassen lassen.

Ein weiterer Kernpunkt jedes Software-Managements ist die Sicherheit. Während der Softwareverteilung oder der Wartung befindet sich ein IT-Netz in einem nicht-statischen Zustand. Folglich besteht die Gefahr unbefugter Eingriffe in das System.

*Markus Schnurpfeil ist freier Journalist in Troisdorf-Bergheim bei Bonn.