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Microsoft will Anteil bei Internet-Suche erheblich ausbauen - aber wie?

Henry Blodget heizt Gerüchte um Microsoft und Yahoo! neu an

19.11.2007
Die Gerüchte um eine mögliche Übernahme von Yahoo! durch Microsoft waren zuletzt eher verstummt. Der mit Pauken und Trompeten gefeuerte frühere Wall-Street-Analyst Henry Blodget heizt sie jetzt neu an.

Am Freitag schrieb Blodget in dem populären liberalen Blog "The Huffington Post", Microsoft könne niemals aus eigener Kraft seinen Marktanteil bei der Internet-Suche von zehn auf 30 Prozent steigern. Genau das aber hatte Kevin Johnson, President of Platforms and Services, auf einer Investorenkonferenz von UBS in Seattle tags zuvor angekündigt.

Blodget findet, Microsoft sei dem Online-Erfolg seit seinem Einstieg in das Marktsegment vor zwölf Jahren keinen Schritt nähergekommen und verweist unter anderem darauf, dass die Online-Sparte des weltgrößten Softwareanbieters noch immer rund eine Milliarde Dollar jährlich versenkt.

Angesichts der Tatsache, dass Microsoft bei der Online-Suche und -Werbung weiterhin mit Abstand hinter Google und Yahoo! herhinke und unter der Voraussetzung dass "Johnson kein Depp" sei, könne Microsoft das erklärte Ziel eigentlich nur durch eine ganz bestimmte Übernahme erreichen. Nach Messung der Site-Analytics-Spezialisten von Compete kam Microsoft im September dieses Jahres auf 9,2 Prozent Anteil bei der Online Suche, verglichen mit 19 Prozent für Yahoo! und 67 Prozent beim Markführer Google.

"Wie könnte Microsoft tatsächlich das von Kevin Johnson ausgegebene Ziel erreichen?" fragt Blodget in seinem Blog-Beitrag. "Es gibt nur eine Antwort: Yahoo! kaufen. Durch die Übernahme von Yahoo! käme Microsoft mit einem Schlag auf 30 Prozent Suchmarktanteil."

Dem Aktienkurs von Yahoo! bekamen die neu angefachten Spekulationen bestens - das Papier ging am Freitag fast sechs Prozent fester aus dem Handel; nachdem die Aktie mit 25,67 Dollar in den Handelstag gestartet war, schloss sie zum Fixing bei 26,82 Dollar. (tc)