Wireless-Display-Technologien

HDMI ohne Kabel: Miracast & Co

09.08.2015
Von 

Apple AirPlay, Google Chromecast und WHDI

Apples AirPlay beherrscht ähnlich wie Miracast auch Mirroring, ist aber primär eine Streaming-Lösung für Filme, Fotos oder Musik.

In der Apple-Welt wird AirPlay für die drahtlose Übertragung von Bild und Ton zu einem Apple TV als Empfänger verwendet. Das Spiegeln des Displays ist ebenfalls möglich.
In der Apple-Welt wird AirPlay für die drahtlose Übertragung von Bild und Ton zu einem Apple TV als Empfänger verwendet. Das Spiegeln des Displays ist ebenfalls möglich.
Foto: Apple

Als Quelle können neben iOS-Geräten wie iPhone, iPod oder iPad auch Mac-Rechner mit OS X dienen. Streaming funktioniert auch von Windows-Geräten mit iTunes und Android-Devices mit passenden Apps aus. Spiegeln funktioniert ohne Zusatzsoftware nur mit Apple-Geräten. Für Windows und ChromeOS ist das mit der Shareware AirParrot2 möglich.

Als Empfänger hat Apple den Apple TV der zweiten oder dritten Generation vorgesehen, vergibt aber auch Air-Play-Lizenzen an andere Firmen, die so die Funktion auch in eigene Empfangsgeräte integrieren können. Eine Miracast-Unterstützung gibt es von Apple nicht. AirPlay ist daher kein Ersatz für Miracast, sondern eher die Parallelentwicklung für das Apple-Universum.

Googles Chromecast ist primär für das Streaming von Apps gedacht. Das Spiegeln eines kompletten Desktops funktioniert nur mit einigen Android-Geräten. Die Funktion ist auch noch im Beta-Stadium.
Googles Chromecast ist primär für das Streaming von Apps gedacht. Das Spiegeln eines kompletten Desktops funktioniert nur mit einigen Android-Geräten. Die Funktion ist auch noch im Beta-Stadium.
Foto: Google

Googles Chromecast hat mit Miracast ebenfalls wenig zu tun. Der HDMI-Dongle mit USB-Stromversorgung ist primär ein Streaming-Gerät für verschiedene Internet-Dienste wie Youtube, Netflix oder auch die Mediatheken diverser TV-Sender. Gesteuert wird er dabei über Smartphone, Tablet oder Notebook. Hier unterstützt Chromecast Android, iOS, OS X, Windows und natürlich Googles ChromeOS. Das Spiegeln eines kompletten Display-Inhalts ist im Beta-Stadium und funktioniert nur mit ausgewählten Android-Geräten. Ansonsten können nur im Chrome-Browser geöffnete Webseiten übertragen werden. In jedem Fall benötigt das Google-Gerät einen vollen WLAN- und Internet-Zugang.

Aus der Unterhaltungselektronik kommt das Wireless Home Digital Interface (WHDI) als drahtloser Ersatz für das HDMI-Kabel. Und das ist hier durchaus wörtlich zu verstehen. Denn hier werden Sender und Empfänger via HDMI angeschlossen, die Verbindung erfolgt transparent ohne Treiber oder zusätzliche Software. Die Technik nutzt das 5-GHz-Band um 1080p-Full-HD mit 60 Hz zu übertragen. Allerdings sind WHDI-Geräte mit relativ kostspielig, Sender und Empfänger kosten mindestens 150 Euro. Zudem wird der Standard seit 2012 wohl nicht mehr weiterentwickelt.