Neue Honeywell Bull-Großrechner in der IBM-3030-Leistungsklasse:

HB perfektioniert Mehrprozessoren-Konzept

28.03.1978

KÖLN - Honeywell Bull hat unter der Bezeichnung "66/Distributed Processing Systems" (DPS) eine Reihe von Mehrprozessor-Systemen angekündigt, die den IBM-Modellen 3031, 3032 und 3033 Paroli bieten sollen. Die neuen MP-Jumbos sind von der Architektur her dafür ausgelegt, den Benutzern "verbesserte Leistung und flexible Konfigurations-Möglichkeiten für kommunikationsintensive Anwendungen" bereitzustellen.

Die von der Honeywell Information Systems Inc. (HIS) in den USA entwickelten Großrechner werden im französischen Angers hergestellt.

Die kleinste Maschine, ein Doppelprozessor-System mit 1 MB-Hauptspeicher-Kapazität, ist leistungsmäßig mit der bestehenden 66/60 vergleichbar; ein voll ausgebautes DPS (vier Prozessoren) bietet nach Herstellerangaben mehr als die doppelte Performance des Spitzenmodells 66/80.

Zurückgezogen hat HIS in den USA das im März 1977 angekündigte Modell 68/85, dessen Auslieferung durch Produktionsschwierigkeiten mit den Schaltkreisen bereits mehrfach verzögert wurde (siehe auch Seite 13).

Wesentlichstes Merkmal der "Distributed Processing Systems" ist neben modernster MOS-Technologie (4K-Chips) das Design-Konzept des "Distributed Systems Environment" (DSE), das "Intelligenz" auf alle Stellen eines Rechnerverbundsystems verteilt. Diese Leistungsdaten sollen den DPS-Interessenten überzeugen: Die Zykluszeit beträgt für Cache-Operationen 100 Nanosekunden, die Speicherzugriffszeit für ein Byte 94 Nanosekunden.