Supercomputer

Hawk geht in Stuttgart ans Netz

21.02.2020
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Das HLRS in Stuttgart hat einen neuen Supercomputer. Hawk rechnet mit über 11.000 AMD-CPUS und schafft fast 26 Petaflops.

Das Höchstleistungs-Rechenzentrum in Stuttgart (HLRS) hat seinen neuen Supercomputer Hawk in Betrieb genommen. Den offiziellen Startschuss gaben Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und der parlamentarische Staatssekretär des Bundesforschungsministeriums Michael Meister.

Der 38 Millionen Euro teure neue Supercomputer "Hawk" am HLRS rechnet 3,5-mal schneller als sein Vorgänger "Hazel Hen".
Der 38 Millionen Euro teure neue Supercomputer "Hawk" am HLRS rechnet 3,5-mal schneller als sein Vorgänger "Hazel Hen".
Foto: Ben Derzian, HLRS

Der Rechner von Hewlett Packard Enterprise (HPE) ist mit über 11.260 AMD-Rome-Prozessoren und mehr als 720.000 Prozessorkernen bestückt. Er liefert eine Rechenleistung von rund 25,95 Peta­flops, das entspricht fast 26 Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde. Hawk ist damit einer der schnellsten High-Performance-Computer der Welt.

High Performance Computing liegt im Trend

In der Top-500-Liste vom November 2019 stand das IBM-Summit-System an der Spitze mit einer Leistung von 148,6 Petaflops. Allerdings kommt derzeit Bewegung in das Ranking. Eine Woche vor Hawk nahm HPC5 des italienischen Gas- und Erdölkonzerns Eni seinen Betrieb auf – mit 51,7 Peta­flops rund doppelt so stark wie Hawk.

Supercomputer läutet neue Epoche ein

Hawk soll für industrielle und wissenschaftliche Aufgaben eingesetzt werden – beispielsweise für Crash- und Aerodynamik-Analysen, die Optimierung der Energieerzeugung beim Einsatz von Windkraftanlagen oder hochauflösende Klimamodelle. Die Betreiber sprechen von einer neuen Epoche für die Digitalisierung der Ingenieurwissenschaften. Der Supercomputer werde völlig neue akademische und industrielle Einsatzgebiete eröffnen.

Supercomputer rechnet mit Bakterien

Unternehmen und Forschungseinrichtungen können über ein Online-Portal der Telekom Zugang zu Hawk bekommen. Sie sollen die benötigten Ressourcen einfach und schnell erhalten, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Dabei würden alle Sicherheits- und Compliance-Vorgaben erfüllt. Für den Zugang zu den Systemen fällt eine monatliche Gebühr an – abhängig von der Anzahl der User.