"Chancenkatalysator" soll Berufseinstieg sichern:

Hautschüler lernen Computer kennen

23.11.1984

MÜNCHEN (CW) - Den Modellversuch "Mikrocomputer an Bayerns Hauptschulen" startete der Vizepräsident der "Deutschen Aktionsgemeinschaft für Bildung, Erfindung und Innovation e. V." (DABEI), Dr. Erich Häußler. Computer und Zusatzgeräte stellte die Commodore Computer GmbH. Frankfurt. Trotz offensichtlichem Nachholbedarf signalisieren Spender wie Empfänger Optimismus.

Zusammen mit dem bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus gab die Aktionsgemeinschaft die insgesamt 40 Commodore 64, vier Farbmonitoren, einem Drucker und fünf Diskettenlaufwerke an zehn Grundschulen weiter. Jede Schulausrüstung stellt einen Wert von 15 000 Mark dar.

Im bisher vernachlässigten Hauptschulbereich seien solche Ansätze und der rasche Rechnereinsatz im Unterricht das Gebot der Stunde, stimmten Spender und Empfänger überein. Für Ausbildung und Berufsleben gründliche Kenntnisse zu vermitteln und damit die Berufschancen zu fördern, eigne sich der "Chancenkatalysator" besonders. Daneben gelte es als besonders wichtig, Jugendlichen die Unbefangenheit gegenüber der Technik zu erhalten, umriß Häußler, Präsident des Deutschen Patentamtes in München, einen weiteren Aspekt des gesellschaftlichen Auftrags.

Derzeitigen Nachholbedarf signalisieren die Äußerungen der Vertreter des Ministeriums. Es gäbe keine ausgebildeten Informatik-Lehrkräfte denn erst Mitte dieses Jahres sei eine Lehrerfortbildung für neue Technik im Hauptschulbereich ins Leben gerufen worden. Allerdings werde mit Rechnern anderer Hersteller bereits gearbeitet. Durch die neue Technik erwarte man, beschrieben die Vertreter des Ministeriums die Lage, in Schule und Unterricht einen "Flächenbrand".