BMFT untersucht Textverarbeitung auf Menschenfreundlichkeit:

Hauff: "Sozialverträgliche Arbeitsplatzverluste"

02.02.1979

BONN (bi) -"Soziale Verträglichkeit" heißt die neue Losung, die Volker Hauff , Bundesminister für Forschung und Technologie, für die Rationalisierungsdebatte ausgegeben hat. Mit fast einer Million Mark, der Hälfte der Gesamtkosten, unterstützt deshalb das Ministerium das "Pilotprojekt Textkommunikation", welches durch Modellversuche klären soll, wie vermieden werden kann, "daß sich im Bürobereich die Fehlentwicklungen der Industriearbeit mit deren monotoner Fließbandfertigung wiederholen".

Innerhalb des kürzlich verabschiedeten Programms "Technische Kommunikation"

werden die "schwierigen Probleme und Folgewirkungen" neuer Informations- und Kommunikationssysteme praxisnah und wissenschaftlich abgesichert auf ihre "soziale Verträglichkeit" hin analysiert werden. Hauff geht davon aus, daß sich die Wünsche und Fähigkeiten der Beschäftigten einerseits und die technische Entwicklung andererseits in einem Prozeß ständiger Rückkopplung so aufeinander abstimmen lassen, daß sie zu "möglichst menschengerechten Arbeitsplätzen führen". Nur auf diesem Wege könnten Arbeitsplatzverluste vermieden oder "sozial vertretbar gemacht" werden.

Der Versuch läuft bei der Olympia Werke AG, Wilhelmshaven, Zeit mit 20 Speicherschreibmaschinen und einem Konzentrator: anschließend soll die Umweltbehörde

das System weiter auf Menschenfreundlichkeit und Humankompatibilität abklopfen und

-tasten.