MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nicht ohne Stolz verabschiedete sich Hasso Plattner, Mitgründer der SAP AG und seit fünf Jahren Co-Vorstandssprecher des Konzerns, auf der heutigen Hauptversammlung in Richtung Aufsichtsrat. "Aus dem Shootingstar der 90er Jahre ist ein Weltklasseunternehmen geworden, das nun in einer Liga mit IBM, Microsoft und Oracle antritt", sagte Plattner. Es gelte nun noch, im zweiten Halbjahr Siebel Systems als Marktführer bei CRM-Software (Customer Relationship Management) abzulösen. Als Aufsichtsratschef und Chief Software Adviser sehe er seine Rolle künftig als Berater des Unternehmens, sagte Plattner.

Seinem Vorstandskollegen Henning Kagermann, der künftig allein an der Spitze des Walldorfer Unternehmens steht, überließ Plattner den wirtschaftlichen Ausblick. "SAP kann sich nicht ganz den Markteinflüssen entziehen", klagte Kagermann. Der Branche stehe vermutlich ein noch härteres Jahr bevor als bislang erwartet. Im Markt für betriebswirtschaftliche Standardsoftware habe es im ersten Quartal einen Rückgang um 23 Prozent gegeben, wobei die SAP darunter weniger gelitten habe als der Wettbewerb.

An den bisher kommunizierten Zielen - Steigerung der Umsatzrendite um rund ein auf 23,7 Prozent, moderates Umsatzwachstum - halte man fest, so Kagermann, und peile ein bereinigtes Ergebnis pro Aktie zwischen 3,45 und 3,60 Euro an (Vorjahr: 3,08 Euro). (tc)