Hasso-Plattner-Institut startet Forschungsprojekte zu virtuellen 3D-Stadtmodellen

04.06.2007
Von Dorothea Friedrich
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat zwei Forschungsprojekte zu dreidimensionalen virtuellen Stadtmodellen gestartet.

Unter der Leitung von Prof. Jürgen Döllner erforschen die HPI-Wissenschaftler zum einen, wie synthetische 3D- Stadtansichten erzeugt werden können, die speziell für mobile Geräte mit kleinen Displays geeignet sind. Dabei arbeiten sie mit Wissenschaftlern der TU München zusammen. Zum anderen untersuchen die Computergrafik-Spezialisten am Hasso-Plattner-Institut, wie man virtuelle 3D-Stadtmodelle für die nachhaltige Nutzung von Flächen einsetzen kann und wie sich mit ihnen zukünftige Instrumente für die Stadt- und Freiraumplanung entwickeln lassen.

Grund für die Forschungsvorhaben ist nach Döllners Angaben, dass die bisherige photorealistische 3D-Computergrafik für die mobile Nutzung, zum Beispiel in Navigationsgeräten, nur sehr eingeschränkt geeignet ist. Mit Mitteln der computergenerierten Illustration und eher an Skizzen orientierten Darstellungen sollen künftig die Navigationsdisplays prägnanter und situationsgerecht Rauminformationen darstellen. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vier Jahre lang gefördert.

Bei dem zweiten Projekt, in das neben der TU Berlin auch das HPI Spin-off 3D Geo GmbH aus Potsdam sowie Planungsämter der Region einbezogen sind, geht es darum, den Prototypen eines 3D-Flächeninformationssystems zu entwickeln, das auf virtuellen 3D-Stadtmodellen basiert. "Vor allem wollen wir komplexe und nicht intuitiv wahrnehmbare Informationen wie Bebauungsvarianten, Vegetationsentwicklung, Verkehrsanbindungsqualitäten sowie Wirtschaftlichkeitsdaten systematisch mit in die virtuellen Städte einarbeiten", sagte Döllner. Anwendungen sind bei der Stadt-, Landschafts- und Freiraum-Planung oder bei der Standortsuche und Investorenberatung möglich. Das Projekt wird zwei Jahre lang vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.