Harte Auslese im IT-Trainingsmarkt

09.07.2003
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

In die ähnliche Richtung geht auch die Kooperation zwischen der Schulungsabteilung von IBM und Tria. Gemeinsam können beide mehr Themen an mehreren Standorten anbieten, damit der Anwender seine Kursbesuche flexibler plant und eine kürzere Anfahrt hat. IBM möchte, dass die Mitarbeiter möglichst zeitnah, bedarfs- und aufgabengerecht geschult werden (Just in time). Wissen, das angehäuft und eventuell später verwendet werde (Just in case) sei nicht gefragt.

Dabei setzen alle Anbieter auf Blended-Learning-Konzepte, also einen Mix aus klassischem und Online-Training. Den Nerv der Zeit scheint Frank Wernet getroffen zu haben. Der freiberufliche IT-Dozent aus Landsberg hat in den letzten Monaten seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr verdoppeln können, indem er mit seinem Angebot auf die Sparwünsche der Anwender einging.

Erstes Beispiel: Seit Monaten organisiert er mit einem Ärzteverband Fortbildungen. Der Clou an der Sache: Der Arzt sitzt am Samstag zwei Stunden vor dem Rechner und hört sich den Vortrag eines Professors an. Alles läuft netzbasiert, es muss keine Software auf den Rechner geladen werden, und Interaktivität ist ebenfalls möglich. Die Resonanz ist überwältigend. An solchen Sitzungen haben bei einigen Themen 3000 Ärzte teilgenommen.

Zweites Beispiel: Ein Finanzdienstleister schulte auf diese Weise 2500 Kundenberater in 900 Filialen. Nun ist Wernet dabei, 20 Trainer zu so genannten E-Tutoren und Moderatoren fortzubilden. Der Landsberger Dozent und Berater prophezeit den Trainern harte Zeiten, wenn sie nicht bereit sind, sich umzustellen: „Wer noch immer nur in Tagessätzen denkt und zeitlich nicht flexibler wird, hat keine Zukunft.“