Besonders geeignet für technische Anwendungen:

Harris baut Supermini auf Unix-Basis

13.02.1987

FORT LAUDERDALE (CWN) - Einen neuen Superminicomputer für technische Anwendungen hat die Harris Corp. jetzt in den USA angekündigt, Nach Ansicht des Herstellers schlägt dieser Rechner alle vom Preis her vergleichbaren Modelle in bezug auf die Antwortzeit.

Beim Verkauf des jüngsten Mitglieds soll der Schwerpunkt auf einer neuen Zielgruppe liegen: den OEMs und VARs. Begründet wird diese neue Strategie mit der offenen Architektur des Systems, die auf dem VME-Bus basiert.

Zu den Einsatzgebieten zählen die Luftfahrtindustrie, das Militär, CAD, CAM sowie CAE, Universitäten und technische Verwaltungen. Als typische Anwendungen gelten laut Harris Datenerfassung, Datenkompression, Forschung, Produktdesign, Echtzeit-Simulationen und Software-Entwicklung.

Im HCX-9 wird ein unternehmenseigener Prozessor verwendet, der in Verbindung mit Fortranprogrammen 7,5 Mips leistet und bei Programmen in der Sprache C auf 8 Mips kommt. Durch den zweifach vorhandenen VME-Bus ergibt sich ein Durchsatz von 40 MB pro Sekunde je I/O-Bus, behauptet der Hersteller. Dies entspreche fast dar vierfachen Menge des gesamten Durchsatzes beim früheren Modell HCX-7.

Diesen I/O-Bus versetzt das System in die Lage, insgesamt 256 Benutzer zu unterstützen, ohne daß ein signifikantes Leistungsabfall zu verzeichnen ist, so Harris. Speziell treffe dies auf Anwendungen wie CAD, Software-Engineering und Datenbankmanagement zu, bei denen häufig auf die Platte zugegriffen werde.

Das verwendete Betriebssystem stammt ebenfalls aus dem Hause Harris. HCX/UX vereinigt in sich die Eigenschaften der Unix-Versionen V.2 von AT&T und 4.2 der University of California in Berkeley. Von beiden Unix-Versionen aus besteht die Möglichkeit, auf die Bibliotheken und Utilities des jeweils anderen Betriebssystems zuzugreifen.

Eine Basiskonfiguration im Wert von knapp 196 000 Dollar enthält 4 MB RAM, einen VME-Bus mit 8 Steckplätzen, den I/O-Controller mit acht asynchronen seriellen Ports, eine Unix-Lizenz für 32 Anwender und einen C-Compiler. Die Auslieferungen für den US-Markt sollen im März beginnen.