Diebold registriert starke Nachfrage nach PC-Servern

Hardwaremarkt entwickelt sich in Richtung Wintel

20.12.1996

Mit einem Marktanteil von 16 Prozent führt Siemens-Nixdorf dieses Geschäft mit einer Nasenlänge vor Compaq (15), Hewlett-Packard (13) und IBM (elf) an. Diebold erklärt den Boom damit, daß in nahezu allen Branchen Windows-NT-Server Einzug halten. Anwender wollen offenbar homogene Microsoft-Architekturen nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch auf Server-Ebene. Als Prozessorplattform wird mit überwältigender Mehrheit Intel favorisiert, ein Trend, der sich laut Diebold durch die gemeinsame Chipentwicklung von Intel und HP noch verstärken wird.

Der Wintel-Durchbruch auf Server-Ebene vollzieht sich nicht zuletzt auf Kosten der kleinen Unix-Systeme. Dagegen beobachtet Diebold ein wachsendes Geschäftsvolumen mit großen Unix-Plattformen, die als Transaktions-Server eingesetzt werden oder als Plattformen für Applikationen wie R/3 oder Data-Warehouses dienen. In diesem Segment, in dem Siemens-Nixdorf vor IBM und NCR die führende Position innehat, vollzieht sich das Wachstum zu Ungunsten des Mainframe-Marktes, dessen Volumen 1996 um rund fünf Prozent zurückging.

Der PC-Markt wächst laut Diebold trotz allgemeiner Skepsis kräftig weiter. Die Berater machen ein Volumen von 11,2 Milliarden Mark aus - neun Prozent mehr als 1995. Im von Siemens-Nixdorf und Compaq dominierten Business-Markt wird nicht nur durch neue Geräte, sondern vermehrt auch durch Ersatzbeschaffungen wie schnellere Prozessoren, neues Betriebssystem (Windows 95) oder bessere Bildschirme Umsatz generiert. Im privaten Umfeld verzeichnet Diebold Wachstum durch breiteren Einsatz der PCs beim Anwender. Geradezu rasant wächst der Notebook-Absatz: Marktführer Toshiba erlebte demnach einen Umsatzzuwachs von 100 Prozent.

Bei den RISC-basierten Workstations schließlich registrieren die Marktbeobachter nur mäßigen Zuwachs. Das von Sun Microsystems und Hewlett-Packard beherrschte Segment leidet unter fallenden Preisen. Führendes Betriebssystem in diesem Markt bleibt Unix Windows NT hat einen Anteil von unter 20 Prozent - allerdings mit starken Wachstumsraten.