Hardware ist die Spitze des Eisbergs

03.05.2006
Von Richard Evans 
Speicher wird traditionell mit Hardware assoziiert, fälschlicherweise vermutet man dort oft auch das größte Einsparpotenzial. Tatsächlich aber liegt der Großteil der Speicherkosten jenseits der Hardware - Strategien wie Tiered Storage versprechen daher eine deutliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
Speicherkosten Hitachi
Speicherkosten Hitachi

Von Richard Evans*

HDS und Tiered Storage

Mehr Informationen zu Tiered Storage gibt es im Internet unter http://www.hds.com/solutions/ tiered_storage/

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema "Einsparpotenziale" im Speicherbereich haben, schicken Sie uns eine E-Mail an info.de@hds.com

Gerade wenn es um den Ausbau von Speicherkapazitäten geht, neigt mancher CIO oder Einkäufer dazu, nach besonders preisgünstigen Angeboten zu suchen. Diese Rechnung geht jedoch oft nicht auf: Ergebnisse von Speicherexperten wie Jon Toigo (siehe Grafik) zeigen, dass der Kaufpreis im Schnitt nur 20 Prozent oder weniger der tatsächlich mit einer Investition verbundenen Gesamtkosten (Total Cost of Ownership = TCO) beträgt. Aber wie können Einsparungen in den verbleibenden 80 Prozent der verschiedenen Bereiche des Speicher-Managements erzielt werden?

Für jedes Unternehmen gibt es die so genannten "harten Einsparungen", die messbare Drosselung der Ausgaben erzeugen wie beispielsweise das Sparen von Platz im Rechenzentrum durch Konsolidierung. Hinzu kommen die "weichen Einsparungen" - etwa durch die Einführung einer komfortableren Benutzeroberfläche. Im Folgenden seien nur einige Faktoren genannt, die sowohl harte als auch weiche Einsparungen liefern können:

- Abgestufte Speicherebenen (Tiered Storage) gemäß dem Wert der Daten für die einzelnen Geschäftsprozesse

- Mehr Effektivität in der Speicheradministration durch Konsolidierung und Automatisierung.

- Senkung der Infrastrukturkosten durch Konsolidierung.

- Reduktion der Wartungskosten durch Konsolidierung.

- Kürzere Wartungsfenster beziehungsweise "geplante Downtime".

- Stärkere Ressourcenausnutzung durch Zusammenführen von Speicherinseln mittels Virtualisierung.

Beispiel Tiered Storage

Tiered Storage bezeichnet die Kategorisierung von Daten und Speicherung nach ihrer Bedeutung in verschiedene Ebenen. Ein vierstufiges Speichermodell könnte dabei etwa so aussehen: Anwendungen für die Kernprozesse eines Unternehmens wie das ERP-System, liegen auf der höchsten Speicherstufe (Tier 1). Die für das Tagesgeschäft wichtigen Anwendungen wie etwa ein E-Mail-System werden auf Tier 2 gespeichert. Ein Testsystem sollte zwar auf Online-Speicher liegen, kann aber auf Tier 3 mit kostengünstigen Festplatten vom Typ Serial ATA (SATA) vorgehalten werden. Tier 4 kann beispielsweise dann ein Archiv beinhalten. Die betriebswirtschaftlichen Vorteile einer derartigen Speicherarchitektur liegen auf der Hand: Tiered Storage gewährleistet, dass sich der aktuelle und zukünftige Speicherbedarf an den Anforderungen der jeweiligen Anwendungen orientiert. So kann der Bedarf exakter bemessen und eine teure Überversorgung vermieden werden. Die Einrichtung von Speicherklassen hilft dabei, die Anschaffungs- und Wartungskosten zu senken. So lassen sich über eine konsequent eingehaltene Tiered Storage-Strategie signifikante Kostenvorteile erzielen.

Tiered Storage bietet aber noch eine weitere Einsparmöglichkeit: Mittels Speichervirtualisierung lässt sich beispielsweise die Nutzungsdauer vorhandener, älterer Systeme verlängern - umsetzbar ist das etwa mit dem Hitachi TagmaStore Network Storage Controller NSC55 oder der Universal Storage Platform (USP). Über die zentrale Verwaltung erfahren die bestehenden Systeme zudem eine "virtuelle Funktionserweiterung", teure Einzel-Softwareupdates sind nicht erforderlich. Hitachi Data Systems geht davon aus, dass bei einer Speicherkapazität im niedrigen zweistelligen Terabyte-Bereich innerhalb von drei Jahren ein bis zu sechsstelliger Eurobetrag eingespart werden kann.

*Richard Evans ist General Manager von Hitachi Data Systems Deutschland.