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Hardware-Ausstieg macht VA Linux zu schaffen

21.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - VA Linux Systems musste einen herben Umsatzeinbruch in seinem ersten Geschäftsquartal 2002 hinnehmen - Folge des Ausstiegs aus dem Server-Geschäft. Die Einnahmen sanken um 90 Prozent auf 5,6 Millionen Dollar. Davon gingen noch 1,7 Millionen Dollar auf das Konto der letzten Hardwareverkäufe. Der Nettoverlust stieg im abgelaufenen Berichtszeitraum auf 55 Millionen Dollar, das sind vier Millionen Dollar mehr als im ersten Geschäftsquartal 2001. Ohne Berücksichtigung besonderer Belastungen wie Restrukturierungsmaßnahmen lag das Defizit bei 8,7 Millionen Dollar oder 16 Cent je Aktie. Der einzige Analyst, der die Leistung des Unternehmens noch bewertet, hatte nach Angaben von First Call/Thomson Financial ein operatives Minus von 22 Cent pro Anteilschein erwartet.

VA Linux wandelt sich derzeit von einem Software- und Hardwareanbieter im Open-Source-Bereich zu einem Hersteller von proprietärer Software. In der vergangenen Woche stellte das US-Unternehmen die dritte Version seiner "Sourceforge Enterprise Edition" vor, die anders als die Vorgängerversionen nicht mehr quelloffen ist. Mit dieser Software lassen sich Arbeitsgruppen von Entwicklungsprojekten organisieren (Computerwoche online berichtete). Entstanden ist das ursprünglich quelloffene Sourceforge aus der Web-Community Sourceforge.net, in der Open-Source-Entwickler gemeinsam an Projekten arbeiten.

Um seinen Strategiewechsel auch nach außen zu signalisieren, will VA Linux Systems sich in VA Software Corp. umbenennen. Das geht aus einer Pflichtveröffentlichung bei der US-Börsenaufsicht hervor. (ka)