Hardware-Ablösung ohne Betriebssystemwechsel:Univac emuliert IBM-Betriebssysteme

10.03.1978

SULZBACH (uk) - Die Sperry Univac kann mit der neuen Betriebsart "System /370" die Funktionen eines IBM-Systems /370 exakt nachbilden. Die neuesten "Univac-Informationen" berichten, daß Stapelprogramme, die für die IBM-Betriebssysteme DOS, DOS/VS, OS/MFT oder OS/VS1 geschrieben sind, ohne Änderung unter ihrem ursprünglichen Betriebssystem auf einer 90./80 ausgeführt werden können. Univac glaubt mit diesem Hilfsmittel kurzfristig IBM-370/-Ablösungen realisieren zu können, da der Anwender seine gewohnte Systemumgebung auf der Univac-Anlage beibehalten könne und erst später "ohne Zeitdruck" auf das "umfassendere und komfortablere" VS/9-Betriebssystem umsteigen brauche. Die neue Betriebsart "System /370" ist eine Kombination aus Hardware-Mikroprogramm und Software-Monitor, unter deren Kontrolle das IBM-Betriebssystem emuliert wird. Der Maschinenbediener kann, nachdem er mit der Systeminitialisierungsroutine IPL das IBM-Betriebssystem geladen hat, in gewohnter Form im Emulationsmode das System steuern und überwachen.

Univac verspricht sich von diesem System eine wesentliche Vereinfachung der Systemablösung 370-90180 und nennt unter anderem als Vorteile:

- die Betriebsart "System /370" macht die Parallel-Installation zweier Systeme überflüssig,

- der Hardware-Austausch ist nicht mehr direkt an die Programme gekoppelt,

- neu zu organisierende Programme brauchen nicht umgestellt werden.

Univac beruft sich auf erste Benchmark-Tests in den USA, wonach diese Betriebsart nur fünf Prozent Leistungsabweichung gegenüber dem Normalmodus der 90/80 erzielt werden.