"Happy days are here again"

23.09.1994

Die Fischer-Choere waeren ein kleiner Gesangverein gegen Big Blue, doch die Mitarbeiter der IBM duerfen den Refrain "Happy days are here again" nicht einmal summen, wenn es nach Louis V. Gerstner geht - und wer wuerde dessen Autoritaet anzweifeln? In einem "Dear- Colleague"-Brief an alle IBMer warnte Lou davor, bereits jetzt so zu tun, als sei alles wieder wie zu Zeiten der "good old IBM". Kein Gedanke an Gesang also, schreibt Gerstner, "those old days are gone forever". Trauerwein, dem eine Kopie des Schreibens auf geheimnisvolle Weise in den Postkorb flatterte, kann sich die motivierende Wirkung solcher Worte vorstellen. Bei dem "lieben Kollegen" Hans-Olaf Henkel haben sie entweder nichts oder viel bewirkt. Man macht sich schon so seine Gedanken, ob H2O ganz freiwillig aus Paris nach Deutschland zurueckgekehrt ist, um zum Jahresende 1994 aus der IBM auszuscheiden. "A commitment to each other" hatte Gerstner in seinem Brief neben Siegeswillen ("to win in the marketplace") sowie Bereitschaft zum Wandel von den Mitarbeitern eingefordert. "Each" schloss ja auch ihn, den CEO, ein, der noch mehr Liebenswuerdigkeiten zu sagen hatte: "For those of you who havent yet made the three commitments, the train is pulling out of the station. Time to hop aboard or be left behind. I think the journey will be exiting and worthwile." Kunststueck, findet Sebastian, Gerstners Beraterhonorar bei der IBM belaeuft sich auf eine siebenstellige Summe jaehrlich - US-Dollar, versteht sich. Und Henkel duerfte genug herumgereist sein.