Hansenet stoppt DSL-Ausbau

06.12.2005
Das Glasfasernetz der Telekom sorgt für Unsicherheit.

Die zur Telecom Italia gehörende Hamburger Hansenet hat ihre DSL-Ausbaupläne für Deutschland vorerst auf Eis gelegt. Ursprünglich wollte das Unternehmen sein Versorgungsgebiet im nächsten Jahr verdoppeln und vor allem in den Netzausbau in Ostdeutschland investieren. Bislang konnte der Provider in Deutschland nach eigenen Angaben mehr als 500 000 DSL-Kunden gewinnen und investierte in sein Netz 300 Millionen Euro.

Den Rückzieher begründet Hansenet mit der fehlenden Investitionssicherheit in Deutschland. Schuld daran seien die Pläne der Telekom, die ihr neues Glasfasernetz, das Haushalte mit bis zu 50 Mbit/s versorgen soll, anfangs alleine nutzen will. Damit werde den Wettbewerbern die Möglichkeit genommen, vergleichbar schnelle DSL-Anschlüsse zu vermarkten. Als Konsequenz werde der italienische Mutterkonzern die für Deutschland geplanten Investitionssummen in anderen Ländern wie Frankreich ausgeben. Eventuell wollen die Hanseaten jedoch mit Partnern wie QSC oder Telefónica in Deutschland neue Kunden erschließen. Andere Anbieter wie Arcor oder Tiscali lassen sich dagegen von den Glasfaserplänen der Telekom nicht beirren. Sie halten an ihren Ausbauplänen fest. (hi)