Stand der Forschung

Handystrahlung und Krebs: Keine Gefahr, keine Entwarnung

19.12.2017
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Dass Vieltelefonierer häufiger Krebs bekommen, ist nicht erwiesen. Letzte Gewissheiten gibt es aber nicht.

Ob Handystrahlen Krebs auslösen können, ist umstritten. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die seit gut drei Jahrzehnte an unsere Ohren gehaltene Telefone eine Gesundheitsgefahr mit sich bringen, ist nach Lage der Forschung extrem gering. Vor allem weil die Strahlung der Handys und Sendemasten in keiner Weise in Energiebereichen funkt wie etwa radioaktive oder andere ionisierende Strahlung wie die von Röntgenquellen.

Handy-Strahlung? Die WHO gibt keine Warnung, aber auch keine Entwarnung aus.
Handy-Strahlung? Die WHO gibt keine Warnung, aber auch keine Entwarnung aus.
Foto: GaudiLab - shutterstock.com

Die Weltgesundheitsorganisation WHO will aber dennoch keine endgültige Entwarnung geben, sie hält die elektromagnetischen Wellen der Handys für "möglicherweise krebserregend" - keine Warnung, aber auch keine Entwarnung hat die WHO damit im Jahr 2011 ausgesprochen.

Wie nun Jonathan Samet, von der Colorado School of Public Health gegenüber The Verge erklärt, sehe er keine öffentliche Gesundheitskrise. Aber will er, der seinerzeit die WHO-Expertengruppe anleitete, auch nichts verharmlosen. Man wisse immer noch zu wenig über die biologische Wirkung der allgegenwärtigen Mobilfunkwellen. (Macwelt)