Handys sollen Strichcode lesen

27.02.2007
HP und der Werbekonzern Publicis planen ein Bündnis mit den Mobilfunkherstellern.

Handy-Besitzer können künftig Werbeinformationen und Sonderangebote abrufen, indem sie mit der integrierten Digitalkamera einen zweidimensionalen Strichcode auf Produktverpackungen oder Plakaten fotografieren und entschlüsseln. In Japan und Südkorea ist das bereits möglich - und wird dem Vernehmen nach gut angenommen. Ein weltweiter Standardstrichcode, der von jeder Handy-Kamera gelesen werden könnte, fehlt allerdings noch. Um dieses Manko zu beheben, treffen sich heute Mobiltelefonhersteller wie Nokia, Ericsson, Vodafone und die Deutsche Telekom mit dem IT-Konzern Hewlett-Packard (HP) und dem Werbeunternehmen Publicis, so meldet Tageszeitung Financial Times Deutschland.

Warum die Hersteller statt auf die alte Strichcode-Technik nicht gleich auf die mit dem Mobile Payment publik gewordene Funktechnik (Near Field Communication, kurz NFC) setzen, liegt wohl in den immer noch hohen Stückpreisen der Funkchips begründet. Zudem haben Telefonkonzerne wie NTT Docomo und China Mobile in Südostasien offenbar schon Normen geschaffen, mit denen die dortigen Hersteller leben können. In den USA und in Europa sei das allerdings schwieriger, erläuterte HP-Forscher Tim Kindberg, weil es in diesen Märkten mehr Wettbewerbsdruck gebe: "Die Technik existiert, aber das Problem ist die Zerstückelung des Marktes." Trotzdem sind HP und Publicis optimistisch: Sie hoffen, die Hersteller innerhalb eines Jahres zu einer grundsätzliche Einigung bewegen zu können. (qua)