Handys in VoIP-Netzen sparen Kosten

20.04.2005
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Die Integration der Handys in VoIP-Netze soll die Telefonkosten um bis zu 85 Prozent senken.

Der Neusser Systemintegrator Damovo hat eine pfiffige Idee: die Integration von Mobiltelefonen in das Unternehmensnetz mit Hilfe von Voice over IP (VoIP). Auf diese Weise werden die Handys zur mobilen Nebenstelle einer IP-fähigen TK-Anlage und können deren Funktionen in vollem Umfang nutzen. Positiver Nebeneffekt dieser Integration: Unternehmen mit vielen mobilen Mitarbeitern können so laut Damovo bis zu 85 Prozent ihrer Telefonkosten einsparen.

Das Herzstück des Damovo-Ansatzes bildet eine IP-fähige TK-Anlage, beispielsweise die Systeme von Cisco, Ericsson oder Nortel. Der TK-Anlage werden Router mit Verschlüsselungsmodulen und Firewalls vorgeschaltet. Führt der Mitarbeiter dabei ein Telefonat vom Handy, so wird dieses nicht direkt zum Empfänger weitergeleitet, sondern geht erst an die TK-Anlage in der Zentrale und von dort via VoIP zum Gesprächspartner. Auf diese Weise können die günstigen Mobilfunktarife, die in den meisten Corporate-Verträgen für den Anruf einer fest eingestellten Rufnummer gewährt werden, genutzt werden. Nach Angaben des Systemintegrators rechnet sich diese Vorgehensweise für Unternehmen mit vielen mobilen Mitarbeitern und für solche, in denen häufig vom Handy ins internationale Festnetz telefoniert wird.

Die Handy-Benutzer können durch die vollständige Integration ihrer Geräte in die Unternehmenskommunikation zudem wichtige Leistungsmerkmale der stationären Telefonanlage auch mit dem Mobiltelefon nutzen wie etwa Konferenzschaltungen, Telefonieren per Kurzwahltaste oder automatischer Rückruf. Für Anrufer unterscheidet sich das Handy dabei nicht von einer normalen Nebenstelle.

Um die Sicherheitsrisiken von VoIP-Netzen zu verringern, setzt Damovo eigenen Angaben zufolge auf ein hierarchisches Sicherheitskonzept, das vor Internet-Angriffen wie Viren, Spyware, Trojanern und Hacking schützen soll. In diesem Umfeld verwendet der Integrator meist virtuelle private Netze (VPNs) und überträgt die Daten in einem VPN-Tunnel mit hoher Verschlüsselung. Als weitere Sicherheitsmaßnahmen beim mobilen Einsatz von VoIP können Antivirensoftware, Personal Firewalls und eine VPN-Client-Software zum Schutz der Daten installiert werden.