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Handy-TV: Sport soll zum Durchbruch verhelfen

23.08.2007

Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus gibt ihm Recht. So boomt Handy-TV zwar in Südkorea - in Italien und Großbritannien bleibt das junge Geschäft mit Penetrationsraten von rund einem Prozent hinter den Erwartungen zurück. Auch in Deutschland floppte mobiles Fernsehen bisher – trotz des Versuchs, es zur Fußball-WM 2006 in den Markt zu drücken. Mit dem aus Korea stammenden Format DMB, das nur die Übertragung weniger Programme erlaubt, wagten Debitel und Mobilcom (heute Freenet) erste Gehversuche. Mit wenigen tausend Kunden blieb DMB aber hinter den selbst gesteckten Prognosen zurück.

Trotz der gebremsten Erwartung halten Experten den Einstieg ins Handy-TV für richtig. "In Summe geht es darum, den Kunden in der digitalen Welt ein umfassendes Buket von verschiedenen Diensten zu bieten", sagt Accenture-Experte Mohr. Mobiles Fernsehen bezeichnet er als Zusatzgeschäft. Die Marktforschungsgesellschaft Solon sieht immerhin einen Bedarf bei den Kunden: "Es ist naheliegend, das populärste Medium TV auch unterwegs nutzen zu wollen", sagt Solon-Experte Henning Röper. Dazu müsse aber das Angebot verständlich und leicht bedienbar sein. Zudem müssten bekannte TV-Marken mitziehen.

Auf die TV-Sender wartet zusätzliche Arbeit. So ist das bestehende Programm nur bedingt für mobiles Fernsehen verwendbar. "Es ist illusorisch zu glauben, dass jemand auf dem kleinen Bildschirm einen zweistündigen Film anschauen wird", sagt Mohr. ProSieben und MTV haben sich bereits darauf eingestellt und produzieren ein spezielles Programm für Handy-TV. Den größten Schub versprechen sich die Experten von Sport-Übertragungen. "Bei Fußball oder den Olympischen Spielen sind Kunden sicher bereit, für eine auf das Handy angepasste Übertragungsform zu zahlen", sagt Mohr. (dpa/ajf)