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Handy-Markt: Siemens rutscht ab auf Platz fünf

20.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im weltweiten Markt für Mobiltelefone musste Siemens im dritten Quartal 2001 eine deutliche Schlappe hinnehmen. Der Hersteller rutschte im internationalen Vergleich mit einer verkauften Stückzahl von nur 6,77 Millionen und einem Marktanteil von 7,2 Prozent auf Rang fünf ab. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte Siemens noch 9,02 Millionen Handys ausgeliefert und einen Marktanteil von 8,7 Prozent erreicht. Das geht aus einer Studie von Dataquest, einer Tochter des Marktforschungsunternehmens Gartner, hervor.

Überholt wurde das Münchner Unternehmen zwischen Juli und September 2001 von dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung, der vor allem in Westeuropa zulegen konnte. Zudem behauptete sich der asiatische Hersteller mit seinen TDMA-(Time Division Multiple Access)- und GSM-Produkten in Nord- und Südamerika. Samsung verkaufte im dritten Quartal 2001 über sieben Millionen Handys und kam auf einen Marktanteil von 7,5 Prozent.

Ericsson lieferte zwar zwischen Juli und September nur noch 7,53 Millionen Mobiltelefone aus (Vorjahresquartal: 10,41 Millionen) behauptete mit einem Marktanteil von acht Prozent jedoch seinen dritten Platz. Von dem Start seines Handy-Joint-Ventures mit Sony erwarten die Dataquest-Analysten weitere positive Impulse, die dem schwedischen Hersteller bald wieder ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich bescheren sollen.

Motorola konnte seinen Marktanteil im Vergleichszeitraum zum dritten Mal in Folge steigern und seinen zweiten Platz unter den Handy-Herstellern verteidigen. Der US-Hersteller verkaufte 14,77 Millionen Mobiltelefone und verbesserte seinen Anteil am weltweiten Handy-Markt von 14,1 auf 15,7 Prozent.

Unangefochten auf Rang eins lag der finnische Konzern Nokia, der auf einen Markanteil von 33,4 Prozent kam. Im Vorjahresquartal waren es zwar nur 31,4 Prozent, doch verkaufte Nokia da noch 32,42 Millionen Handys. Zwischen Juli und September 2001 lieferte das Unternehmen nur noch 31,55 Millionen Geräte aus. Die rückläufigen Verkaufszahlen gehen den Analysten zufolge auf eine Stagnation im westeuropäischen Markt zurück. Zudem habe Nokia zum ersten Mal eines der älteren Produktportfolios unter den führenden Herstellern, erklärte Senior Analyst Bryan Prohm.

Schwachpunkt Westeuropa

Weltweit wurden im dritten Quartal 2001 nur noch 94,4 Millionen Handys verkauft. Das sind neun Prozent weniger als noch im vergleichbaren Vorjahresquartal, als über 103 Millionen Geräte einen neuen Besitzer fanden. Überrascht zeigten sich die Autoren der Studie vor allem über die "erstaunlich schlechte" Marktsituation in Westeuropa. "Die westeuropäischen Lieferzahlen fielen vom zweiten auf das dritte Quartal 2001 in einer bisher noch nie beobachteten Weise. Das läuft allen vergangenen Trends zuwider und ist ein deutlicher Beweis für die Nöte des Marktes", kommentierte Dataquest-Analyst Ben Wood. (ka)