Gartner

Handy-Markt in Westeuropa erstmals rückläufig

28.05.2008
Der weltweite Handy-Boom hat sich einer Marktstudie zufolge im ersten Quartal in nur wenig vermindertem Tempo fortgesetzt.

Allerdings verzeichnete der bereits gesättigte westeuropäische Markt einen signifikanten Rückgang. Wie die Marktforschungsfirma Gartner am Mittwoch in Egham mitteilte, hat sich der globale Mobiltelefonabsatz in der Periode Januar bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,6 Prozent auf 294,3 Millionen Einheiten erhöht. Im Gesamtjahr 2007 betrug das Wachstum 16 Prozent.

In Westeuropa ermäßigte sich der Erstquartals-Absatz der Studie zufolge um 16,4 Prozent. Dies entspricht dem ersten Rückgang überhaupt seit Beginn der Erhebungen durch Gartner im Jahr 2001. Gartner-Analystin Carolina Milanesi begründete dies mit dem Trend zu längeren Vertragslaufzeiten bei Oberklasse-Handys und dem damit einher gehenden späteren Erwerb neuer Geräte. "Absätze bei High-End-Geräten wurden außerdem negativ durch den Wirtschaftsabschwung, die viele Länder erfahren, beeinträchtigt. Konsumenten, die durch höhere Lebensunterhaltskosten unter Druck geraten, ersetzen ihre Telefone durch Geräte der mittleren Kategorie, die oft kostenfrei mit kürzeren und weniger teuren Service-Verträgen angeboten werden", so Milanesi.

Laut Gartner verkaufte Marktführer Nokia im ersten Quartal 115,2 (Vorjahr: 92) Millionen Mobiltelefone weltweit und steigerte damit den Marktanteil von 35,5 auf 39,1 Prozent. Samsung erhöhte die Verkäufe von 32,1 auf 42,4 Millionen Einheiten und verbuchte damit einen Marktanteilsgewinn von 12,4 auf 14,4 Prozent. Klarer Verlierer war Motorola mit einem von 18,4 auf 10,2 Prozent gesunkenen Marktanteil. LG setzte sich mit einem Anteil von acht (6,2) Prozent an die weltweit vierte Stelle und überholte damit Sony Ericsson mit 7,5 (8,4) Prozent Marktanteil. (dpa/tc)