Das Team setzt unter anderem darauf, mithilfe der Bewegungsdaten effizienter auszuwählen, mit welchen Sendestationen sich die Geräte in Mobilfunk- oder WLAN-Netzen verbinden. Das vermeidet überflüssige Handover und somit potenzielle Verbindungsabbrüche. Ebenso optimiert das Team anhand der Bewegungsinformation die Kommunikation zwischen Sender und Endgerät.
Die Forscher setzen darauf, dass die Nutzung von Bewegungsdaten in Kommunikationsprotokollen intelligentere Entscheidungen erlaubt. "Wenn man beispielsweise vom Bahnhof zum Büro geht, verbindet sich das Handy heute einfach mit dem WLAN-Access-Point mit dem stärksten Signal", nennt MIT-Informatikprofessor Hari Balakrishnan ein Beispiel. Das Problem ist, dass in der Zwischenzeit ein anderer Sender ein besseres Signal liefert, was eine neue Verbindung (Handover) bedeutet - und somit auch das Risiko, dass der User bei der Übergabe das Signal zeitweilig komplett verliert.
Das MIT-Team berücksichtigt daher in einem neuen Protokoll, wohin sich der User den Sensordarten nach bewegen dürfte. "Wir verbinden gleich mit einem Access Point, der einen gewissen Kompromiss aus wahrscheinlicher Verbindungsdauer und Datendurchsatz bietet", erklärt Balakrishnan. Bei Tests mit einer Version des Protokolls musste ein Handy dadurch 40 Prozent seltener den Sender wechseln als bisher. Eine etwas andere Variante konnte den Forschern zufolge für 30 Prozent mehr Durchsatzrate sorgen.
- Bizarre Gewächse
Diese Palmen tragen recht seltsame Früchte. Vielleicht sollte ein Baumkenner diese mal genauer untersuchen. - Optimiert für das Palm Pre?
Suchbild: In welcher der beiden Palmen sind Funkzellen versteckt? Nichts entdeckt? Sehen Sie nochmal genau hin. - Die Baum-Verkleidung
Baum-Verkleidungen sind sehr populär bei Handy-Funkmasten. Dadurch soll sich der Mast auf natürliche Weise in die Umwelt integrieren. Dieses Beispiel zeigt, wie gut das klappen kann. - Gute Verbindung
Von unten ist diese Verkleidung kaum zu sehen. Von der Seite – naja. - Mobilfunkmast Las Vegas CES
Vermutlich eine der bekanntesten Mobilfunk-Palmen - dank ihrer Nähe zum Las Vegas Convention Center dürfte die Tarnung längst aufgeflogen sein. - Zu Ende gedacht
Wenn der Funkmast sowieso sichtbar wird, kann man auch gleich ein bisschen größer planen. - Downtown
Diese Gebäudeverzierungen findet man in Downtown Lawrence, Kanada. - Gut bewacht
Der Fotograf Andrew Currie betitelte sein Bild aus Buenos Aires folgendermaßen: „Die Spitze der Pirámide de Mayo wacht über wichtiges Telekommunikationsequipment. - Osterinsel
Wenn man diese der Osterinseln nachempfundenen Statue besteigt, hat man sicher einen besseren Blick auf die Funktechnologie. - Praktisch und auch patriotisch
In Madison, Mississippi, wurde der Funkmast einfach in einem Denkmal verbaut. - Funk-Wasserturm
Funktechnologie praktisch: Auch bei Wassertürmen finden man oft versteckte Funkzellen. - Schornsteine …
werden ebenfalls oft von Funkzellen befallen. - Genau wie …
große Gebäude. Allerdings hat die Strahlung der Funkmasten einen sehr schlechten Ruf. Deswegen Wohnhäuser besser verschonen. - Als Fahnenmasten …
sehen Funkmasten eher aus wie Fahnenmakkaroni. - Gelobt sei der klare Empfang
Macherorts macht man sich gar nicht erst die Mühe, Funkmasten zu tarnen. Diese Statue in Santiago (Chile) wird zum Nebendarsteller einer erdrückenden Mobilfunkkulisse. - Torre de comunicacions de Montjuïc
So wollen alle Funkmasten aussehen, wenn sie groß sind. Dieser Telekommunikationsturm steht auf dem Olympiagelände von Barcelona. Wikipedia schreibt: "Der Auftraggeber des Turms war die spanische Telekommunikations-Gesellschaft Telefónica. Ausführender Architekt war Santiago Calatrava, dessen Handschrift deutlich lesbar ist. Viel mehr als seine Funktion macht ihn die Leistung des Architekten und seine Bedeutung als Kunstwerk und Symbol aus." - So nicht!
Hier ließen die Betreiber wohl wenig Mühe walten. Wir vertreten den Standpunkt: "So nicht!" - Senden Sie uns Ihre Fotos
Haben Sie auch schöne öder unschöne Handy-Funkmasten fotografiert? Wir würden uns über Ihre Bilder freuen. E-Mail an: <a href="mailto:shuelsboemer@computerwoche.de?subject=Funkmast-Fotos">Simon Hülsbömer, shuelsboemer@computerwoche.de</a>. - Mobile Funkmasten
Wer auffallen will, nimmt so eine mobile Funkanlage mit. Warum fahren nicht mehr Leute so durch die Straßen.
Auch in anderen Bereichen kann die Nutzung von Bewegungsdaten laut MIT-Team für Verbesserungen sorgen. Ein Beispiel ist die optimale Wahl der Bitrate für die Datenübertragung, damit Verluste so gering wie möglich bleiben, ohne aber verfügbare Bandbreite zu verschwenden. Das ist bei Geräten in Bewegung besonders schwierig, doch ein Protokoll mit Zugriff auf die Daten von GPS- und Beschleunigungssensor verspricht Abhilfe. In Experimenten konnten die Forscher damit 20 bis 70 Prozent mehr Durchsatz erreichen. Im Normalfall liegt der Gewinn demnach bei rund der Hälfte.
Experten des Telekommunikations-Spezialisten Kapsch CarrierCom geben sich auf Nachfrage von pressetext indes skeptisch. "Grundsätzlich sehen wir im Mobilfunk keinen Bedarf für diesen Ansatz. Handovers sind definiert und funktionieren", heißt es. Im Fall von Gesprächsabbrüchen sei primär die Funknetzplanung zu optimieren. Anwendungspotenzial habe der MIT-Ansatz somit eher im WLAN-Bereich. Allerdings ist es nach Ansicht der Kapsch-Experten fraglich, ob Userbewegungen im Realalltag nicht zu unvorhersehbar ausfallen, um wirklich einen großen Nutzen zu erzielen. (pte)