Handel muss in CRM und BI investieren

04.08.2006
Den Analysten von PAC zufolge wird der Markt bis 2009 um durchschnittlich 6,8 Prozent wachsen.

Nach Einschätzung von Pierre Audoin Consultants (PAC) gehen rund neun Prozent der IT-Ausgaben in Westeuropa auf das Konto von Handelsunternehmen. PAC zufolge wird dieser Markt bis 2009 um durchschnittlich 6,8 Prozent wachsen. Damit beurteilen die Analysten die IT-Zukunft des Handelssektors etwas besser als andere Marktforscher. So sagte beispielsweisevor kurzem IDC dem Handel bis 2010 ein durchschnittliches IT-Wachstum von 4,8 Prozent voraus.

Ständige Konjunkturschwankungen sowie Änderungen im Konsumverhalten stellen die Handelsunternehmen allerdings vor zusätzliche Herausforderungen, speziell im Einzelhandel. Das Kundenverhalten habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert, so PAC-Analystin Marion Amann. Künftig könnten die Händler nicht mehr auf eine ausgeprägte Loyalität ihrer Kunden bauen. Die Unternehmen müssten deshalb verstärkt in Kundenbindungsprogramme und damit in Lösungen für das Customer-Relationship-Management (CRM) investieren. Auch der Druck auf die Preise werde den Händlern in Zukunft noch mehr zusetzen. Das Internet etabliere sich zunehmend als Einkaufsmedium. Händler müssten deshalb den Online-Verkaufskanal und Mobilgeräte wie Handys und Handhelds in ihr Geschäftsmodell integrieren.

Davon profitieren dürfte in erster Linie das Projektgeschäft, mutmaßt Amann. Die Händler müssten ihre verschiedenen Kanäle letzten Endes in einem integrierten IT-System zusammenführen. PAC zufolge dürften an dieser Stelle vor allem Konsolidierungsvorhaben gefragt sein. Die steigende Zahl von Übernahmen im Handelssektor ziehe wiederum Integrations- und Harmonisierungsvorhaben nach sich. Auch der zunehmende Trend zur Globalisierung werde die Zahl dieser Vorhaben erhöhen.

Darüber hinaus müssten die Handelsunternehmen Werkzeuge vorhalten, um die Effizienz der unterschiedlichen Kanäle zu messen und zu steuern. Amann rechnet deshalb auch mit einer verstärkten Nachfrage nach Business-Intelligence-Tools (BI).

Der immer höhere Preisdruck könnte sich allerdings auch an anderer Stelle bemerkbar machen. So geht die Analystin davon aus, dass die Händler verstärkt Mittel und Wege suchen werden, um den Betrieb ihrer IT-Systeme kostengünstiger zu gestalten. So könnte auch das Thema Outsourcing, dem die Anwenderunternehmen lange skeptisch gegenüberstanden, interessanter werden. (ba)