Pfennigartikel aus dem elektronischen Katalog

Hamburger Elektrizitätswerke kaufen online

05.05.2000
MÜNCHEN (CW) - Seit dem 14. April dieses Jahres ist bei den Hamburgischen Elektrizitätswerken (HEW) Online-Shopping angesagt. Dafür hat der Energielieferant intern einen Marktplatz geschaffen, über den insgesamt 1,5 Millionen Materialdispositionen abgewickelt werden sollen.

Vorläufig handelt es sich noch um ein Pilotprojekt; zurzeit können erst 100 HEW-Mitarbeiter allein aus dem elektronischen Katalog der Dietrich Schuricht Elektronik GmbH & Co. KG bestellen. Bei den hier angebotenen 45000 Produkten für Bauelemente, Messtechnik und Automatisierung handelt es sich um sogenannte Pfennigartikel, die nicht unmittelbar für die Produktion benötigt werden - Kondensatoren, Schellen und Verbindungsstecker zum Beispiel. Die durchschnittlichen Beschaffungskosten für solche C-Materialien liegen in deutschen Industrieunternehmen bei 150 bis 300 Mark je Bestellvorgang. Damit übersteigt die Anschaffung zum Teil erheblich den Materialwert.

Nur noch halb so viel SchnittstellenDer Vorteil des Marktplatzes für die HEW liegt in der Prozessoptimierung. Nachdem bisher die Materialdisposition über 34 bis 36 organisatorische und technische Schnittstellen lief, spart der Stromversorger bei Online-Bestellungen mindestens die Hälfte davon ein. Während jedoch bei Schuricht die Online-Bestellungen nach einer Plausibilitätskontrolle bereits direkt mit der Back-Office-Anwendung "Navision Financials" verarbeitet werden können, wird der Einkauf bei der HEW noch gebündelt und dann erst via Internet an den Lieferanten weitergegeben. Auch die Rechnungsstellung und Bezahlung erfolgen noch auf herkömmlichen Weg.

Das könnte sich aber bald ändern: Mit dem Kunden Daimler-Chrysler rechnet Schuricht bereits über das Kreditkartenunternehmen GZS Gesellschaft für Zahlungssysteme, Frankfurt am Main, ab. Dieses sammelt für den Automobilbauer die Bestellungen von mehreren Zulieferern und fordert dann beispielsweise am Monatsende den aufgelaufenen Betrag ein.