Halbleiterhersteller geben sich vorsichtig optimistisch

05.02.2002
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

In der Tat begaben sich die Preise für Speicherchips seit November 2001 auf einen Steigflug und verdreifachten sich. So kosteten SDRAM-Chips im Herbst des vergangenen Jahres noch 17, mittlerweile aber bereits wieder 54 Dollar. Als Indiz für eine positive Marktentwicklung darf auch der aussagekräftige Philadelphia Semiconductor Index gelten. In diesem sind 16 Chiphersteller und Ausrüster aus der Halbleiterindustrie berücksichtigt. Seit September 2001 ist der Index um 60 Prozent gestiegen. Und auch der Welt größter Auftragsfertiger, Taiwan Semiconductor  Manufacturing sieht Anfang dieses Jahres klare Anzeichen für eine positive Trendwende. Die letzten drei Monate des abgelaufenen Jahres seien deutlich besser ausgefallen als noch das Quartal zuvor. TSM geht davon aus, dass sich dieser Anstieg in den kommenden Quartalen fortsetzen wird. Insbesondere das PC- und Elektroniksegment lebe stark auf, sagt TSM. Zudem dürfte in der

zweiten Hälfte 2002 der Handy-Markt wieder anziehen, ab 2003 dann der gesamte Netzmarkt.

Infineon-Chef Schumacher hält denn auch die „schlimmste Phase der Rezession im Halbleitermarkt“ für beendet. Allerdings erkennt er noch „keine klaren Signale für eine nachhaltige Erholung des Gesamtmarktes“. Mit den in nächster Zeit in das Unternehmen eingeschossenen Kapitalmitteln durch die erstmals genehmigten Wandelanleihen kann Schumacher auch halbwegs gelassen in die Zukunft und vielleicht auch Aktionärsvertreterin Daniela Bergdolt wieder in die Augen sehen.