Haftstrafe für Olivetti-Boß De Benedetti

24.04.1992

MAILAND (CW) - Olivetti in Schwierigkeiten: Im Prozeß um den größten italienischen Bankenskandal wurde Konzernchef Carlo De Benedetti zu sechs Jahren und vier Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt.

Zwar kündigte De Benedettis Verteidiger sofort nach der Urteilsverkündung Berufung an, so daß Olivettis Häuptling zunächst auf freiem Fuß bleibt. Sollte der Einspruch jedoch keinen Erfolg haben, stünde der italienische Informatikkonzern, zur Zeit finanziell arg gebeutelt, ohne Oberhaupt da, zumal Vittorio Cassoni nach seiner Ablösung als Firmenchef vor knapp sechs Monaten dem Unternehmen gerade den Rücken kehrte.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte Tiger Carlo das Ruder bei Olivetti selbst wieder in die Hand genommen, nachdem der Ivrea-Konzern unter Cassonis Leitung in die roten Zahlen gerutscht war.

Top-Manager Cassoni durfte sich fortan nur noch um die internationalen Aktivitäten kümmern und zog daraus jetzt die Konsequenzen.

Er verließ Olivetti und kümmert sich fortan als einer von drei Executive Vice-Presidents um die Geschicke der amerikanischen Xerox Corp.