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Häufigere Tests sollen Linux-Kernel verbessern

31.03.2005
Linus Torvalds möchte die Zeiträume zwischen den Tests der Kernel-Entwicklungen radikal verkürzen. Das soll die Performance des Linux-Kerns verbessern.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Linus Torvalds möchte die Zeiträume zwischen den Tests der Kernel-Entwicklungen radikal verkürzen. Das soll die Performance des Linux-Kerns verbessern. "Wenn man nur die Kernel-Releases testet, vergehen zwei Monate, bis die Entwickler erfahren, das irgendetwas die Performance einschränkt", erklärte der Linux-Initiator. "Es täglich oder wenigstens mehrmals pro Woche zu tun wäre viel interessanter."

Anlass des Aufrufs sind überraschende Befunde über das Verhalten verschiedener Kernel-Versionen. Entgegen bisherigen Ansichten scheint der Kernel 2.6 das Linux-System eher auszubremsen als zu beschleunigen. Der Intel-Mitarbeiter Kenneth Chen hat nach Mitteilung des Nachrichtendienstes "Cnet" die Performance der Kernel-Versionen 2.6.2, 2.6.8, 2.6.9 und 2.6.11 getestet. Er fand heraus, dass sie bis zu 23 Prozent langsamer laufen als der Kernel von Red Hat Enterprise Linux 3. Der arbeitet mit dem Kernel 2.4, der um einige Funktionen des Kernels 2.6 erweitert wurde.

Über die möglichen Ursachen ist nichts bekannt. Torvalds: "Ich habe keine Ahnung." Die Konsequenz könnte nur heißen, möglichst täglich die Kernel-Entwicklungen zu testen, um sofort zu erkennen, welche Codemodifizierungen Probleme verursachen. Intel-Mitarbeiter Chen ist bereit, diese Aufgabe zu übernehmen, müsste für den Full-Time-Job aber von seinem Arbeitgeber freigestellt werden. Chen: "Ich werde mein Management informieren, dass Linus die Performance-Daten täglich sehen möchte." (ls)