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Hacker brechen bei Real Names ein

14.02.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Angaben von Real Names drangen am vergangenen Mittwoch Hacker in die Systeme des Suchmaschinen-Betreibers ein und ließen möglicherweise Kreditkartennummern von Kunden mitgehen. Bei Real Names können Internet-Adressen mittels Eingabe von natürlichen Wörtern wie etwa "Computerwoche" statt der sonst üblichen Methode "www.computerwoche.de" gesucht werden. Die Suchmaschine besitzt nach eigenen Angaben einen Fundus von derzeit zirka zwei Millionen solcher natürlicher Schlüsselwörter. Unternehmenschef Keith Teare zufolge sind letzte Woche 60 000 dieser Schlüsselwörter von Hackern auf eine Website in China umgeleitet worden.

Real Names habe das Problem zwar innerhalb von Minuten behoben, allerdings konnten die Hacker auf die Kundendatenbank zugreifen. Sie hätten die Firewall durchbrochen und versucht, Kundeninformationen inklusive deren Kreditkartennummern auf einen Computer in China herunterzuladen. Die Bemühungen seien zwar abgebrochen worden und scheinbar ohne Erfolg gewesen, dennoch habe Real Names die entsprechenden Front-end-Systeme abgeschaltet. Zudem habe man das FBI (Federal Bureau of Investigation) eingeschaltet und die Internet-Sicherheitsfirma ISS Group Inc. engagiert. Real Names änderte ferner die Paßwörter der Kunden und informierte diese via E-Mail über die Vorgänge. Laut Teare sind bisher keine Fälle von Kreditkartenmissbrauch bekannt.