Gutes Wetter im Speichernetz

05.11.2004
Von Heather Stewart
Um Wetterdienste effizienter mit meteorologischen Daten zu versorgen, hat Eumetsat ein Storage Area Network implementiert.

Ob Sonne, Regen, Hagel oder Wirbelsturm - jede meteorologische Veränderung wird sofort von den Wettersatelliten der European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites, kurz Eumetsat, registriert und an die beteiligten Wetterdienste weitergeleitet. Um diesen Anforderungen noch effizienter gerecht zu werden, entschied sich Eumetsat, eine zentrale Datenverwaltung einzuführen. Hintergrund war, dass die Überwachung und Administration der bisherigen Direct-Attached-Storage-Speicherumgebung bei steigenden Datenmengen und zunehmender Umgebungsgröße immer komplexer und zeitaufwändiger wurde. Sie sollte daher durch ein Storage Area Network (SAN) ersetzt werden. Die Herausforderung bestand vor allem darin, verschiedene, bereits vorhandene Systeme und Lösungen in eine Speicherinfrastruktur zu integrieren, das Management zu zentralisieren und die Applikationsverfügbarkeit zu verbessern.

Nach intensiver Marktrecherche entschied sich Eumetsat für die Lösung "SAN Point Control" von Veritas und Festplattensysteme von EMC. Unter anderem kam Eumetsat das Lizenzmodell von SAN Point Control entgegen. Es basiert auf der Anzahl der Switch-Ports und Agenten. Ein Modell, das die Abrechnung per Datenmenge vorsieht, wäre bei einem Datenvolumen von 40 Terabyte untragbar gewesen.

Um die Verfügbarkeit der meteorologischen Daten jederzeit sicherzustellen, hat Eumetsat je ein unabhängiges, heterogenes SAN für die vier Bereiche Produktion, Test, externe Systeme und Supercomputing implementiert. Dabei hilft, dass SAN Point Control die einheitliche Verwaltung von Speicherinfrastrukturen mit unterschiedlichen Hardwareplattformen und Betriebssystemen über eine zentrale Konsole erlaubt. Dies war auch dringend geboten: An Betriebssystemen laufen bei Eumetsat Sun Solaris, HP-UX, IBM AIX, Tru 64 Unix und Windows. Die Plattenspeicherung erfolgt auf Basis von EMCs Disk Arrays "Clariion CX 400", "CX 500" und "CX 600", und für die Kommunikation im Speichernetz sorgen Brocade-Switches. Die Datensicherung erfolgt auf Tape Libraries von Overland, Storagetek und Adic.

Alle vier SANs werden heute mittels SAN Point Control gemanagt und kontrolliert. Bei der Implementierung der Lösung mussten jedoch einige Hindernisse überwunden werden. Während die Integration mit Sun Solaris reibungslos verlief, gab es mit IBM AIX zunächst leichte Performance-Probleme, die jedoch mit Hilfe von IBM und EMC schnell behoben waren. Eine weitere Hürde stellte das Zusammenspiel mit dem neu eingeführten EMC-Speichersystem Clariion CX 500 dar. "Zwar haben wir mit "EMC Navisphere" eine Lösung für das Management des Clariion-Systems", so Rafael Zarza, Software und Systems Engineer be Eumetsat. Künftig soll jedoch die gesamte Speicherverwaltung in einer Software konsolidiert werden: "Deshalb werden wir nun ,Command Central Storage? von Veritas einführen." Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung von SAN Point Control, die durch neue Funktionen wie automatische Storage-Provisionierung stärker auf das Utility-Computing ausgerichtet ist. "Die derzeit notwendige manuelle Verwaltung wird damit schon bald kein Thema mehr sein", ist sich Zarza sicher. (rg)