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Guter Rat ist teuer

04.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IT-Marktforschungs- und Beratungsgesellschaft Gartner plant laut eines Blog-Berichts massive Preiserhöhungen. Die Kosten für die Buchung eines Analysten, so der Autor, werden demnach um rund 50 bis 100 Prozent steigen. Da sich der aktuelle Tagessatz eines Analysten auf 10.000 bis 20.000 Dollar belaufe, errechne sich ein künftiger Maximalpreis von 40.000 Dollar pro Tag. Drei Argumente führt der Blogger ins Feld: Nach der Übernahme der Meta Group sei ein Wettbewerber weggefallen, die stagnierenden Consulting-Umsätze müssten gesteigert werden und ein hoher Preis eigne sich besser für Verhandlungen mit Kunden. Diesen könne mittels vermeintlich großzügiger Rabatte das Gefühl gegeben werden, ein Schnäppchen gemacht zu haben.

Eine deutsche Gartner-Sprecherin widersprach dem Bericht: "Es gibt erst einmal keine Preissteigerungen". Natürlich könne es eines Tages dazu kommen, dann allerdings nicht in dem Maße: "Ein Tagessatz von 40.000 Dollar ist fernab jeglicher Realität". Die im Blog aktuell unterstellten Tagessätze von 10.000 bis 20.000 Dollar für einen Analysten seien zwar "realistisch", jedoch bezeichnete die Gartner-Sprecherin das obere Ende als "ziemlich hoch gegriffen" - normalerweise werde die Summe nicht verlangt. Zudem gebe es gestaffelte Preise, die sich nach dem Kundenstatus richten. Teilnehmer an Gartners "EXP"-Programm zahlen beispielsweise eine Jahresgebühr und können dann auf Analysten zugreifen. Zum Vergleich: Ein Moderationstag von Sabine Christiansen kostet mindestens 20.000 Euro. (ajf)