ZVEI prognostiziert Stellenzuwachs

Gute Zukunftschancen in den vier IT-Ausbildungsberufen

12.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Die vier neuen IT-Ausbildungsberufe wurden bislang von den Unternehmen gut angenommen. Als vorteilhaft gelten vor allem die branchenrelevanten und unternehmensspezifischen Inhalte. Im vergangenen Jahr wurden etwa 8000 Auszubildende eingestellt, innerhalb von zwei bis drei Jahren rechnen ZVEI und die IG Metall sogar mit 25 000.

Bereits 1997 einigte sich der Zentralverband der Elektro- und Elektronikindustrie (ZVEI) mit der IG Metall auf eine Ausbildungsoffensive. Gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung in Berlin wurden vier neue Berufsbilder definiert. Der IT-Systemelektroniker übernimmt die Planung und Installation kompletter Informationssysteme. Der Fachinformatiker setzt spezifische Anforderungen in komplexe Hard- und Softwaresysteme um. Der IT-Systemkaufmann berät Kunden bei der Konzeption kompletter IT-Lösungen. Der Informatik-Kaufmann erstellt Lösungen für branchenspezifische Geschäftsprozesse.

Die meisten Azubis werden übernommen

Die Lufthansa bildet bereits seit 20 Jahren Nachwuchs im IT- Bereich aus. Die staatliche anerkannte Berufsbezeichnung hierfür war zunächst der mathematisch-technische Assistent. Als solche wurden jährlich rund 20 Auszubildende eingestellt. Spätestens 1995, als das Unternehmen seine IT-Abteilungen in die eigenständige Tochtergesellschaft Lufthansa Systems zusammenfaßte, wurde deutlich, daß die herkömmliche Ausbildung nicht mehr den Anforderungen entsprach. Gefragt war vielmehr die Vorbereitung auf eine Arbeitswelt mit sich schnell entwickelnden IT-Systemen, starker Kundenorientierung sowie fundierten Kenntnissen von Geschäftsprozessen. Diesen Erwartungen entsprachen die neuen IT- Berufe. "Für uns war ganz wesentlich, daß branchenrelevante und unternehmensspezifische Inhalte bestimmend sind", so Mechthild Fischer, Ausbildungsleiterin bei Lufthansa Systems.

Diesen Anforderungen entsprach der Ausbildungsgang Fachinformatiker, der in die Bereiche Anwendungsentwicklung sowie Systemintegration unterteilt ist. Bereits 1997 nahmen 20 Abiturienten die Ausbildung im Kelsterbacher Rechenzentrum der Lufthansa Systems auf, zunächst in der Anwendungsentwicklung. Von 500 Bewerbern wurden im vergangenen Jahr 22 Auszubildende aufgenommen, nun auch in den Ausbildungszweig Systemintegration. Für August 1999 plant Lufthansa Systems die Einstellung von 22 Anwendungsentwicklern sowie 18 Systemintegratoren. Ihre Chancen sind gut: Grundsätzlich werden alle später übernommen, es sei denn, sie wollen ein Studium an die Ausbildung anhängen.