Zweistelliges Wachstum für 2004 angepeilt

Gute Prognose für den PC-Markt

12.09.2003
MÜNCHEN (CW) - Der weltweite PC-Markt hat sich im zweiten Quartal besser als erwartet entwickelt. Vor allem Notebooks waren gefragt. Prompt korrigierten IDC und Merrill Lynch ihre Prognosen für das Gesamtjahr nach oben. Auch Intel stellte bessere Zahlen in Aussicht.

Die Anzeichen für eine Erholung des PC-Markts mehren sich: So setzte Intel zuletzt zweimal innerhalb weniger Wochen die Erwartungen für das laufende dritte Quartal herauf. Ging der Prozessorkonzern ursprünglich von Umsätzen zwischen 6,9 und 7,5 Milliarden Dollar aus, will er nun zwischen 7,6 und 7,8 Milliarden Dollar einnehmen. Die Gewinnmarge liege am oberen Ende der Prognosen, hieß es von Intel. Gut liefen Mikroprozessoren für PCs und Server.

Straßenpreise der CPUs liegen nahe bei den Listenpreisen

Ein zweites Indiz für die Genesung der angeschlagenen PC-Branche kam vergangene Woche von der Investmentbank Merrill Lynch, die eine steigende Nachfrage bei Rechnern und Komponenten festgestellt hat. Demnach liegen die Straßenpreise für CPUs gegenwärtig nur knapp zehn Prozent unter ihrem Listenpreis. Für das Jahr 2003 erwartet Merrill ein Wachstum von sieben statt vorher von fünf Prozent, und 2004 soll es erstmals seit Jahren wieder mit elf Prozent einen zweistelligen Anstieg der verkauften Systeme geben. Die Nachfrage von Unternehmen sei jedoch immer noch "lau". Daher könnten gegenwärtig vor allem No-Name-PC-Anbieter von der positiven Entwicklung profitieren.

Das Fundament für die Erholung ist schon im zweiten Quartal gelegt worden, dem traditionell schwächsten Zeitraum der Branche. Laut IDC wurden weltweit von April bis Juni insgesamt 33,9 Millionen Einheiten abgesetzt, was einen Anstieg von 9,6 Prozent verglichen mit dem Vorjahr bedeutet. Folglich setzten die Marktbeobachter ihre Erwartungen für das Gesamtjahr herauf. Statt eines Anstiegs um 6,3 Prozent erwartet IDC nun eine Zunahme von 8,4 Prozent auf etwa 148 Millionen Stück. Der Umsatz soll in diesem Jahr wegen des aggressiven Preiskampfs allerdings um 1,9 Prozent schrumpfen. Für das kommende Jahr wurde die Wachstumsprognose durch die Analysten geringfügig von 10,3 auf 10,2 Prozent gesenkt.

Verbracher und Behörden kurbeln die Nachfrage an

Relativ schwach ist vor allem noch die Nachfrage US-amerikanischer Unternehmen, berichtet IDC, während die Verbraucher und die öffentliche Hand investierten. West-Europa und Japan entwickelten sich gut, und der asiatische Markt legte trotz der Lungenkrankheit Sars deutlich zu. Notebooks konnten generell einmal mehr die höchsten Wachstumsraten vorweisen: In den USA wuchs die Summe der verkauften Mobilrechner um 22,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Der Anteil der Notebooks am PC-Gesamtmarkt kletterte in Nordamerika von 25 auf 27 Prozent. (ajf)

Abb: Talsohle durchschritten

Es geht wieder aufwärts, zumindest laut IDC-Prognose für den globalen PC-Markt. Quelle: IDC