IT-Arbeitsmarkt

Gute Chancen für Security-Profis, Data Scientists und App-Entwickler

15.06.2017
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Einmal mehr bestätigt eine Marktanalyse, dass an allen Ecken und Enden ¬IT-Fach- und -Führungskräfte fehlen. Besonders gefragt sind derzeit Sicherheitsspezialisten, Entwickler und Data Scientists.
  • Seit Einführung des Hays-Indexes erreichten die Stellenangebote für IT-Fachkräfte im ersten Quartal 2017 einen neuen Rekordstand.
  • In den klassischen Industrien Automotive und Maschinenbau ging der Index besonders steil nach oben.
  • Gleichzeitig wächst das Interesse an neuen Qualifikationen, wie sie zum Beispiel Data -Scientists mitbringen.

"Die Stellenangebote für IT-Fachkräfte ­erreichten im ersten Quartal 2017 ­einen neuen Rekordstand seit Einführung unseres Index im Jahr 2011", kommentiert Hays-Manager Simon Alborz. Sein Unternehmen erstellt Quartal für Quartal einen Index für den IT-Fachkräftearbeitsmarkt. ­Allein im abgelaufenen ersten Quartal 2017 stieg der Indexwert um vier auf 130 Punkte ­gegenüber dem vorhergehenden Jahresviertel. Für Alborz steht fest, dass die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland und die fortschreitende Digitalisierung Wirkung zeigen.

Bei 130 Punkten liegt der Indexwert der Hays-Analyse im ersten Quartale 2017 - Rekordwert seit Einführung des Indexes 2011.
Bei 130 Punkten liegt der Indexwert der Hays-Analyse im ersten Quartale 2017 - Rekordwert seit Einführung des Indexes 2011.
Foto: patpitchaya - shutterstock.com

In den klassischen Industrien Automotive und Maschinenbau ging der Index besonders steil nach oben. "Durch die Vernetzung von IT und Engineering in Fahrzeugen stehen den IT-Fachkräften im Automobilsektor alle Türen offen", analysiert Alborz den Status quo. Auch im Handel finden sich laut Hays-Index Computerprofis ganz oben auf der Wunschliste. "Je mehr technische Anwendungen ins Internet verlagert werden, desto mehr Know-how ist erforderlich", so der Hays-Arbeitsmarktex­perte.

IT-Firmen suchen vor allem Security-Profis

Allerdings bestätigt der neue Hays-Index auch, dass sich der eigentlich "War for Talents" eher in der IT-Branche selbst abspielt. Dort wird ­besonders intensiv nach Fachpersonal gesucht. "Die Hightech-Unternehmen benötigen vor allem IT-Security-Experten", berichtet Alborz. Wie wichtig hochqualifizierte Fach­leute in diesem Sektor sind, zeigen die aktuellen Cyber-Angriffe. Der Hays-Experte rechnet damit, dass dieses Problem den Unternehmen noch jede Menge Kopfzerbrechen bereiten wird.

Auch wenn die Nachfrage nach Netzadminis­tratoren leicht rückläufig ist, steht diese Gruppe nach wie vor hoch im Kurs. "Schwankungen bei Netzspezialisten, Projektleitern oder SAP-Beratern sind seit Jahren gang und gäbe", erklärt Alborz. Die Grenzen der klassischen Jobrollen in den Rechenzentren verschwimmen: "Die Zeiten, in denen sich die Aufgabenfelder von System- und Netzadministratoren auf die Konfiguration von Switches und auf die Sicherstellung eines reibungslosen Applikationsbetriebs beschränkt haben, gehören der Vergangenheit an."

Mentale Transformation ist auch wichtig

Gleichzeitig wächst das Interesse an neuen Qualifikationen, wie sie zum Beispiel Data ­Scientists mitbringen. Schließlich müssen in einer global vernetzten IT-Welt mehr Daten denn je erhoben, gespeichert und vor allem ausgewertet werden. Alborz weist aber darauf hin, dass technische Kompetenz allein nicht ausreicht. Gefragt seien vor allem kreative Köpfe, die Innovationen vorantreiben könnten.

Hays-Manager Simon Alborz ist der Ansicht, dass technische Kompetenz allein nicht ausreicht - kreative Köpfe seien gefragt.
Hays-Manager Simon Alborz ist der Ansicht, dass technische Kompetenz allein nicht ausreicht - kreative Köpfe seien gefragt.
Foto: Hays

Unter den technischen Trends hält der Hays-Manager Mobile Computing und Serviceorientierung für besonders wichtig. User wollten ­Internet-Services "to go", der schnelle Zugriff via Smartphone und Tablet werde prägend. Anwendungen müssten daher grundsätzlich für mobile Geräte optimiert sein. "Dement­sprechend wird die Nachfrage nach Mobile-­Developern und spezialisierten App-Entwicklern steigen", resümiert Alborz. "Je mehr der Trend hin zu zeit- und ortsunabhängigem Arbeiten geht, desto mehr muss die technische Infrastruktur für diesen Wandel vorbereitet werden."