Schon seit Jahren macht sich der Leipziger Informatikprofessor Wilhelm Spruth dafür stark, dass an den Hochschulen das Wissen über Großrechner wieder gelehrt wird. Seit den 90er Jahren ist der Mainframe vielerorts aus den Lehrplänen verschwunden, da die Systeme im Gegensatz zu den dezentralisierten IT-Infrastrukturen als veraltet galten. Der oft totgesagte Großrechner ist jedoch immer noch in vielen Unternehmen, etwa in Banken und Versicherungen, im Einsatz, IT-Experten mit zOS-, OS/390- sowie Linux-Erfahrung sind deshalb gefragt.

"E-Business wird immer wichtiger in den Märkten. Der Großrechner eignet sich ideal für Host-Aufgaben, da er eine riesige Anzahl von Zugriffen verkraftet. Als zukunftsorientierter Informatiker kommt man eigentlich nicht mehr umhin, sich mit dem Mainframe zu beschäftigen", wirbt Spruth. Vielversprechend sei die Kombination des Großrechners mit dem Linux-Betriebssystem, da diese den Nutzern neue Anwendungen und mehr Flexibilität biete. An der Universität Leipzig steht dem IT-Nachwuchs mit "Jedi" aus der IBM-z-Series mit dem Betriebssystem OS/390 ein Großrechner zum Üben bereit. (am)

Herrmann/Kebschull/ Spruth: Einführung in z/OS und OS/390.

Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2002, 320 Seiten, ISBN 3-486-27214-4, 44,80 Euro