Gute Chancen bei SW-Haeusern und beim Staat Kommunikationsprofis sind von der Rezession weniger betroffen

08.10.1993

MUENCHEN (CW) - Zu den Gewinnern auf dem DV-Arbeitsmarkt gehoert der Kommunikationsspezialist. Waehrend die Zahl der DV-Stellenangebote gegenueber dem Vorjahr insgesamt um rund 30 Prozent zurueckgegangen ist, gab es nach Berechnungen des EMC Medienservice fuer die Kommunikationsprofis ein leichtes Plus von einem Prozent.

Fast ein Viertel aller ausgeschriebenen Stellen fuer Kommunikationsexperten kommen von Beratungs- sowie Software- und Systemhaeusern.

Ein weiteres Fuenftel stammt aus der Branche, in der die DV-Profis beheimatet waren und es natuerlich noch zum Teil sind, naemlich der Elektronik- und Computerindustrie. Mit 17 Prozent Anteil folgen bereits der oeffentliche Dienst, Verbaende und Versorgungsunternehmen - ein Indiz dafuer, dass die kommunalen Betriebe mit einer effizienteren Datenverarbeitung Ernst machen wollen. Klassische DV-Anwender wie etwa Finanzdienstleister und der Handel, aber auch die Chemieindustrie meldeten keinen ueberdurchschnittlichen Bedarf an Kommunikationsexperten. Laut EMC sei klar, dass die zentrale DV-Welt nicht mehr so viele Spezialisten benoetigt, so dass sich viele Unternehmen spezielle Qualifizierungsprogramme fuer ihre DV-Profis ausdenken muessen, um sie weiter beschaeftigen zu koennen.

Die geforderten Einstiegsvoraussetzungen konzentrieren sich vor allem auf zwei Berufsgruppen: zum einen auf Informatiker und zum anderen auf Ingenieure. Erstere wurde in 30,4 Prozent der Faelle gesucht, letztere in 15,5 Prozent. In nahezu der Haelfte aller ausgeschriebenen Stellen fuer Kommunikationsprofis fehlen allerdings genaue Berufsangaben; gesucht wurden ganz allgemein DV- Spezialisten beziehungsweise Praktiker. Hier liege, so EMC, die Vermutung nahe, dass einige Unternehmen, wohl wissend, dass genug Bewerber sich melden werden, die sprichwoertliche "eierlegende Wollmilchsau" einstellen wollen.