A.T. Kearney-Studie zu Perspektiven der deutschen IT-Industrie

Gute Aussichten für IT-Service-Provider

30.03.2007
In den nächsten fünf Jahren werden die Ausgaben für externe IT-Services von jetzt rund 33 Prozent auf 80 Prozent der IT-Budgets im Jahre 2011 anwachsen. Es sind vor allem Kosten- und Qualitätsgründe, die Unternehmen zur Auslagerung von IT-Services veranlassen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Managementberatung A.T. Kearney hervor. Das aus dieser Entwicklung resultierende Marktpotenzial für IT-Service-Dienstleistungen in Deutschland taxieren die Analysten auf rund 33 Milliarden Euro im Jahre 2011.

Der steigende Wettbewerbsdruck hat auch immer mehr Auswirkungen auf die IT der Unternehmen. Von der IT wird zunehmend ein substantieller Wertbeitrag am Unternehmenserfolg eingefordert, die IT-Kosten werden nicht mehr als gegeben akzeptiert. Das hat Konsequenzen für IT-Mitarbeiter und IT-Dienstleister: Hier haben nach Ansicht von A.T. Kearney insbesondere große internationale IT-Dienstleister mit Zugang zu Niedriglohnressourcen (z.B. Offshore) und industriebezogene Nischenanbieter in Deutschland die besten Zukunftsaussichten.

Dass die Auslagerung von IT-Services rapide ansteigt, steht für die Marktbeobachter bei A.T. Kearney außer Frage: IT-Outsourcing wird immer mehr zum Standard. Bereits heute gehen bei deutschen Industrieunternehmen insgesamt 13 Milliarden Euro für IT-Services an externe Anbieter; das sind fast 35 Prozent der Gesamtausgaben. Dieser Anteil wird der A.T. Kearney-Studie zufolge bis zum Jahre 2011 auf etwa 80 Prozent ansteigen, was dann einem Volumen von rund 33 Milliarden Euro entspricht.

Die Mehrzahl der Unternehmen wird bis dahin eine auf das Kerngeschäft fokussierte IT aufbauen und vor allem weite Teile des operativen Betriebs sowie der Wartung und Entwicklung insbesondere von Standardanwendungen auslagern. Allerdings werden sich Größe und Umfang der Outsourcing-Projekte ebenfalls ändern. Weil große „Full-Outsourcing“-Projekte ganzer IT-Abteilungen häufig gescheitert sind, geht der Trend zum selektiven und auf bestimmte IT-Prozesse und IT-Services fokussierten Outsourcing, häufig auch zusammen mit dem Outsourcen eines Geschäftsprozesses wie der Finanz- oder Personalverwaltung, dem sogenannten „Business Process Outsourcing“.

Die vom Outsourcing-Trend profitierenden IT-Dienstleister können sich nur teilweise auf eine gute Zukunft freuen. Die Konsolidierung auf diesem Markt hat bereits begonnen. Der Analyse von A.T. Kearney zur Folge werden nur IT-Dienstleister erfolgreich überleben, die sich entweder als globale Player positioniert haben und aus ihrer Größe heraus Kostenvorteile realisieren, globale Produktionsnetzwerke (z.B. Offshore in Indien, Nearshore in Osteuropa) betreiben und/oder sich als ertragsstarker Spezialist auf eine Branche oder Technologienische konzentrieren.