Gute Aussichten für erfahrene Freiberufler

25.08.2006
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Wie viel der einzelne Freiberufler tatsächlich verlangen kann, ist nicht nur eine Frage der Tätigkeit und Spezialisierung, sondern auch des Alters und des Wohnortes. Regional gesehen bleibt der Frankfurter Raum die lukrativste Gegend. Hier wohnen 20 Prozent der bei Gulp registrierten Freiberufler, die mit durchschnittlich 70 Euro den Spitzenstundensatz einfordern. Auch die in Süddeutschland lebenden IT-Selbständigen holen mit 68 Euro langsam auf. Groß bleibt dagegen nach wie vor das West-Ost-Gefälle: In Halle, Leipzig oder Dresden fordern Freiberufler erstmals seit zwei Jahren wieder 61 Euro.

Der Wert steigt mit der Berufserfahrung

Während Berufserfahrung die Suche nach einem festen Job nur beschleunigt, wenn sie sich auf höchstens zehn Jahre beläuft, scheint für den Freiberuflermarkt das Gegenteil zu gelten. Nach der Gulp-Auswertung fallen 33 Prozent der Projektangebote auf IT-Selbständige, die schon über 20 Jahre im Geschäft sind. Diese Erfahrung möchten die Freiberufler auch gewürdigt wissen und setzen mit durchschnittlich 71 Euro drei Euro mehr an als ihre Mitbewerber, die sich erst zehn Jahre in der IT-Branche tummeln.

Wer nur fünf bis neun Jahre Berufserfahrung vorweisen kann, gehört laut Symanek zu den großen Verlierern: " Diese Freiberufler mussten innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahren einen eklatanten Einbruch verzeichnen. Die Projektanbieter haben sie fast um ein Drittel weniger kontaktiert." So entfielen nur noch knapp 15 Prozent aller Angebote auf diese Gruppe. Diese Entwicklung geht einher damit, dass der Anteil der Freiberufler mit geringer Berufserfahrung seit Februar 2005 schrumpft. Die Zahl der Senior-Experten mit 20 und mehr Arbeitsjahren hat sich im Gegenzug um ein Drittel erhöht.