Günstiger Weg zum Enterprise WLAN

19.02.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Erste Erfahrungen

Dass dieses Konzept bereits in der Praxis funktioniert, zeigt Propagate in seinen eigenen Büros. Dort wurden relativ nahe beieinander mehrere Netgear 802.11a Access Points mit 54 Mbit/s installiert. Über Autocell handeln nun die Access Points untereinander die geeigneten Funkkanäle aus. Glaubt man den Propagate-Mitarbeitern, so haben sie es auf diese Wiese geschafft, dass jedem Notebook die maximale Nettotransferrate von 22 Mbit/s auch wirklich zur Verfügung steht.

Überzeugt vom gemeinsamen Ansatz der drei Partner, glaubt Eric Janszen, President und CEO von Bluesocket, dass das automatische Management der Funkkanäle bald eine Selbstverständlichkeit ist. Anwender würden künftig verstärkt Kombinationslösungen nachfragen, die eine enge Interaktion zwischen drahtlosem Client und Access Point beinhalten, da nur so die Sicherheit, das Management und eine effiziente Nutzung der Funkkanäle bei steigender Verbreitung der WLANs in den Griff zu bekommen seien.

Die Konkurrenz zum Verbundansatz

Wettbewerber wie etwa Symbol Technologies sehen dem Vorstoß des Trios gelassen entgegen. "Letztlich beweist der Ansatz von Netgear und Co, dass wir mit dem WLAN-Switching auf dem richtigen Weg sind, aber einen Entwicklungsvorsprung von einem Jahr haben, kommentiert Yangmin Shen, Technical Director bei Symbol, lächelnd die Konkurrenzlösung. Zwar hält Shen die Grundzüge des Konzepts für richtig, sieht aber in der Realisierung des Trios einen großen Pferdefuß: "Gibt es eine größere Änderung der WLAN-Standards, so muss der Anwender alle intelligenten Access Points austauschen. Und das wird teuer."

Symbol selbst setzt deshalb beim Aufbau intelligenter WLAN-Infrastrukturen auf das WLAN-Switching in Verbindung mit "dummen" Access Points - vom Hersteller auch als "Access Ports" bezeichnet. Diese sind bei Symbol, vereinfacht ausgedrückt, reine Sende- und Empfangsteile. Die ganze Intelligenz für die Benutzerauthentifizierung, Verschlüsselung etc. sitzt dagegen im zentralen Switch. Laut Shen ist es mit diesem Ansatz einfacher, etwa auf neue WLAN-Standards zu reagieren, da diese nur einmal im zentralen Switch eingespielt werden müssten, während beim Ansatz des Triumvirats jeder Access Point ein Update benötige.